Die Turmuhr der Reuterschule soll weiter schlagen: 800 Jahre Egestorf sammelt Unterschriften

EGESTORF (red).

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Mit dem Neubau der Egestorfer Schule im Jahre 1909 wurde auch der Schulturm mit der regelmäßig schlagenden Turmuhr geschaffen, vier Jahre, bevor es gelang, auch gleich nebenan den Neubau des Kirchengebäudes in die Tat umzusetzen. Seitdem, also inzwischen mehr als 100 Jahre, begleitet das Schlagen der Turmuhr die Egestorfer Schüler und die Bürgerinnen und Bürger auf ihrem Weg, so selbstverständlich, dass die meisten auch in der unmittelbaren Umgebung sich so an die Töne gewöhnt haben, dass sie sie gar nicht mehr konkret wahrnehmen, sie gehören einfach dazu. Im Frühjahr 2016 gab es dann aber doch Beschwerden von zugezogenen Egestorfern, die sich vor allem nachts durch das Glockenschlagen gestört fühlten und sich an die Stadt wandten. Die Erkundigungen der Stadtspitze ergaben, dass es nur drei Einstellungsmöglichkeiten der Uhr gibt: Voller Betrieb mit Uhrzeit und Glockenschlag, nur Uhrzeitbetrieb oder komplette Ausstellung der Uhr. In der Verwaltungsführung entschied man sich dafür, zur Lösung des Beschwerdeproblems erstmal einen Versuch mit dem Ausschalten des Geläutes vorzunehmen. Das fiel aber nach einiger Zeit nicht nur der Schule selbst, sondern auch den Nachbarn in der Umgebung auf. Von seiten der Schule wandte man sich an den Vorstand des Festausschusses „800 Jahre Egestorf“ und bat,  die Sache aufzugreifen und die Uhr wieder in vollem Umfang in Gang setzen zu lassen. „Die Uhr ist ein voll funktionsfähiges, historisches Element. Sie prägt  das Ortsbild entscheidend mit. Seit über 100 Jahren schlägt sie. Ich möchte, dass sie auch für zukünftige Schülerinnen und Schüler schlägt und die Zeit anzeigt“, so heißt es in einem Schreiben an den Festausschuss. Der Festausschusses wurde informiert und hat beraten; eine Vereinsvertreterin erklärte sich spontan bereit, eine Unterschriftenaktion zu starten, einen Text zu verfassen und auf dem Herbstmarkt Listen auszulegen. Es gab viele Unterschriften. Das Blatt wird aber auch noch weiter in Egestorfer Geschäften und Betrieben (z.B. Casa Flora) ausgelegt , um auch denjenigen  Egestorfern  die Möglichkeit der Unterzeichnung zu geben, die am Herbstmarkt nicht teilnehmen konnten. Die Unterschriftenaktion endet am 10.11.2016. Dann will der Vorstand des Festausschusse sich an die Stadt wenden und – wenn es nicht schon vorher geschehen ist – , die „feierliche Wieder- Inbetriebnahme“der Uhr erbitten.

Foto: ta