„Die Völkischen und völkisches Denken“: Wissenschaftlicher Vortrag in der Gedenkstätte Ahlem

Professorin Anja Lobenstein-Reichmann referiert

REGION (red). Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem präsentiert Prof. Dr. Anja Lobenstein-Reichmann am  Donnerstag, 8. September 2022, im Regionshaus an der Hildesheimer Straße 18 sprachwissenschaftliche Perspektiven auf eine Ausgrenzungsideologie. Ihr Vortrag mit dem Titel „Die Völkischen und völkisches Denken“ beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Nach einer Wort- und Diskursgeschichte zum Adjektiv „völkisch“ sollen die Ideologie des sogenannten völkischen Denkens und die sprachideologischen Strategien der völkischen „Agitatoren“ betrachtet werden. Der erste Blick zurück in die Geschichte geht der Frage nach, wie und von wem völkisches Denken geschaffen und erprobt wurde und warum es in der Gegenwart weiterwirkt. Der zweite Blick gilt den rhetorischen Strategien und offenbart einen manipulativen Gebrauch emotionalisierender Hate Speech, der seit jeher dazu genutzt wird, das Eigene vom vermeintlich Fremden abzugrenzen, um politische wie gesellschaftliche Macht zu gewinnen.

Prof. Dr. Anja Lobenstein-Reichmann ist Arbeitsstellenleiterin des Akademieprojektes Frühneuhochdeutsches Wörterbuch an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Sie ist außerdem Professorin für germanistische Linguistik an der Karls Universität Prag und apl. Professorin an der Universität Heidelberg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Sprachgeschichte des Deutschen, die Diskurs- und Begriffsgeschichte, Lexikologie und Lexikographie, historische Pragmatik, Sprachkritik, Sprache und Religion, Sprache und Beziehung sowie Sprache und Gewalt.

Foto: Güllay Keskin