Gleichstellungsbericht der Region Hannover 2016 – 2018 liegt vor / Hauke Jagau: „Gleichstellung muss Querschnittsaufgabe sein“
REGION (red). Frauen und Männer leben nicht gleichberechtigt. Sie nehmen in der Gesellschaft unterschiedliche Rollen ein, haben deshalb unterschiedliche Bedürfnisse und sind unterschiedlich repräsentiert. Solche Unterschiede zu berücksichtigen und bestehende Nachteile zu beseitigen, ist laut Grundgesetz Aufgabe aller Stellen im staatlichen Gefüge, um Gleichberechtigung durchzusetzen. Mit dem aktuellen Gleichstellungsbericht zeigen der Regionspräsident Hauke Jagau und die Gleichstellungsbeauftragte Petra Mundt auf, wie die Regionsverwaltung im Zeitraum 2016-2018 zu mehr Gleichberechtigung von Frauen und Männern beigetragen hat. Insgesamt werden 201 gleichstellungsorientierte Maßnahmen der unterschiedlichen Fach- und Servicebereiche in insgesamt zwölf Themenfeldern beschrieben – von Mobilität über Integration bis Soziales. „Die Vielzahl der abgebildeten Maßnahmen zeigt, dass Gleichstellung bei uns eine Querschnittsaufgabe aller Fachbereiche und durchgängiges Leitprinzip ist. Nur so kann das Recht auf Gleichstellung tatsächlich durchgesetzt werden. Um mit unseren Dienstleistungen alle Menschen gleich gut zu erreichen, berücksichtigen unsere Beschäftigten selbstverständlich auch die zum Teil unterschiedlichen Lebenslagen von Frauen und Männern“, sagt Regionspräsident Hauke Jagau. Beispiel Mobilität: Laut der Studie „Mobilität in Deutschland“ fahren Männer doppelt so viel Auto wie Frauen und Frauen übernehmen den Großteil der Versorgungswege. Durch eine Genderanalyse versucht die Region Hannover die unterschiedlichen Bedarfe zu ermitteln, um sie in der Verkehrsplanung zu berücksichtigen. Beispiel Sprachkurse: Sie sind ein Schlüssel zum Integrationserfolg. Weil geflüchtete oder zugezogene Mütter sich in der Regel um ihre Kinder kümmern, haben sie oft keine Möglichkeit, einen Sprachkurs zu besuchen. Zudem ist ein gemeinsamer Kurs mit unbekannten Männern für viele eine Hemmschwelle. Von 2016 bis 2018 ist die Zahl der Frauenkurse in der Region Hannover deshalb aufgestockt worden und es wurde vermehrt parallel eine Kinderbetreuung angeboten. Beispiel Wohnungslosigkeit: Noch sind mit 73 Prozent viel mehr Männer von Wohnungslosigkeit betroffen. Der Anteil der wohnungslosen Frauen ist in den letzten Jahren jedoch deutlich gestiegen, sie wurden bisher aber kaum als eigene Zielgruppe in der Hilfepraxis berücksichtigt. Mit einem Konzept zur Weiterentwicklung der Hilfen für Frauen in Wohnungsnotfällen hat die Region Hannover deshalb bedarfsgerechte Angebote entwickelt. „Die Kommune ist durch ihre Nähe zum Alltag der Menschen die Ebene, mit den besten Voraussetzungen, eine geschlechtergerechte Gesellschaft zu schaffen“, ist die Gleichstellungsbeauftragte Petra Mundt überzeugt. „Unser Bericht zeigt, dass wir dazu entscheidend beitragen, und unsere Auszeichnung mit dem Gender Award 2018 bestätigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Der Bericht bestätigt aber auch, dass wir von einer tatsächlich gleichberechtigten Gesellschaft noch weit entfernt sind. Unsere Impulse zeigen auf, wie wir als Region Hannover unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen können.“ Der vollständige Gleichstellungsbericht ist unter www.hannover.de/gleichstellung-region abrufbar.
Foto: Region Hannover