Digitalisierung soll künftig die Bearbeitungszeit von Bauanträgen verkürzen

Bauaufsicht hat gut zu tun: 1350 Anträge im letzten Jahr

Christine Karasch, Baudezernentin der Region Hannover

REGION (red). Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie hatte die Bauaufsicht der Region Hannover deutlich mehr Vorgänge auf dem Tisch als in den Vorjahren. Im Regionshaus gingen 2021 insgesamt rund 1350 Bauanträge, Anträge auf Bauvorbescheid, Abweichungs-/Befreiungsanträge und Stellungnahmen zu Anträgen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz ein. Zum Vergleich: In 2020 waren es rund 1230 Anträge, in 2019 knapp 1100 und in den Jahren davor noch weniger. „Wir verzeichnen in den letzten Jahren einen konstanten Anstieg um rund 100 Anträge pro Jahr, gerechnet auf alle acht Gemeinden, für die die Region Hannover die Bauaufsicht hat“, bilanzierte Christine Karasch, Dezernentin für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover: „Die Zahlen untermauern, dass die Region Hannover für viele Menschen weiter attraktiv ist, hier zu wohnen und zu arbeiten. Die Lebensqualität in und um das Zentrum Hannover wird hoch eingeschätzt“, so Karasch weiter: „Gleichzeitig bedeutet dies für die Regionsverwaltung, dass wir als Dienstleister und letztlich Entscheider stark gefragt sind.“ Ein digitales Portal werde künftig die Kommunikation zwischen allen Bau-Beteiligten vereinfachen und Abstimmungsprozesse verkürzen helfen. Unter den Bauverfahren in der Zuständigkeit der Region Hannover waren alleine mehr als 700 Genehmigungen für Neubauten von Ein- und Mehrfamilienhäusern. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Weiterentwicklung der kommunalen Infrastruktur wie der Neubau und die Erweiterung von Schulen, Kindergärten und Sporthallen. Beispiele sind das neue Sportzentrum in Sehnde, der Anbau an das Gymnasium in Burgwedel oder neue Kindergärten in Wennigsen und Burgwedel. Bei den Gewerbeimmobilien bezogen sich die Anträge auf die Errichtung von Lager-, Produktions- und Logistikflächen an Standorten mit guter Verkehrsanbindung durch die Lage an Autobahnen oder Bundesstraßen, vor allem in Burgwedel und Isernhagen. Zu den Bauvorhaben gehören auch Verbraucher- oder Baumärkte wie in Sehnde. Aufgeteilt nach Gemeinden ergibt sich folgende Tabelle:

 

Gemeinde Bauantr. Bauvoranfr. Abw,/Befr. Stell. BImSchG Anträge ges.
Burgwedel 183 22 24 3 232
Gehrden 90 19 19 0 128
Hemmingen 97 24 9 1 131
Isernhagen 145 38 10 0 193
Pattensen 84 19 3 1 107
Sehnde 190 24 45 1 260
Uetze 165 34 4 2 205
Wennigsen 81 12 8 0 101
1035 192 122 8 1357

Auch die Untere Denkmalschutzbehörde und die Kommunalarchäologie hatten viel zu tun. In der Bau- und Kunstdenkmalpflege wurden rund 90 Anträge bearbeitet. Über 150 Vorgänge waren es bei der Archäologie. Das Spektrum reichte von eintägigen Untersuchungen bis zu mehrmonatigen Ausgrabungen, die weit im Vorfeld der eigentlichen Bebauung durchgeführt und abgeschlossen wurden wie in Pattensen-Schulenburg und Sehnde-Rethmar. Sie zeugen von einer reichen archäologischen Überlieferung in der Region. Von Bürgerinnen und Bürgern wurden zudem mehr als 20 größtenteils bislang unbekannte Fundstellen gemeldet, die nur über Oberflächenfunde erkannt wurden.

Foto: Krüger