Dokumentationspflicht: Stadt registriert zunehmende Sorglosigkeit bei Gastwirten

BARSINGHAUSEN (red).

„Wir haben in den vergangenen Tagen bei unseren Kontrollen in Gaststätten leider feststellen müssen, dass die Betreiberinnen und Betreiber von Restaurants zunehmend sorgloser werden, wenn es um die Aufnahme der Gäste-Daten geht“, zeigt sich Ordnungsamtsleiterin Julia Manegold besorgt. Zudem habe es bereits mehrfach Hinweise aus der Bevölkerung auf einen Mangel an Sorgfalt gegeben. „Während einige Besucherinnen und Besuchern einzelne Angaben wie Telefonnummer, Ankunftszeit oder Anschrift nicht angeben, weigern sich der Amtsleiterin zufolge manche Kundinnen und Kunden, überhaupt Daten auf die Zettel zu schreiben. Es reicht nicht, auf die Eigenverantwortung der Gäste zu verweisen oder auf die Arbeitsbelastung der Service-Kräfte“, ergänzt der Erste Stadtrat Dr. Thomas Wolf und unterstreicht, dass es den Gastwirten je Anzeige ein Bußgeld zwischen 500 und 2000 Euro droht. Der aktuellen Corona-Verordnung zufolge müssen die Betreiberinnen und Betreiber von Restaurants von den Gästen den vollständigen Namen, die komplette Anschrift, die Telefonnummer sowie Ankunftszeit und Zeit des Verlassens der Gaststätte erheben. Die Daten sind dann mindestens drei Wochen, maximal jedoch fünf Wochen, aufzubewahren. „Wir sind uns bewusst, dass dies für die Gastwirte einen erheblichen Aufwand bedeutet“, sagt Julia Manegold, ohne eine solche Regelung sei aber die Öffnung der Restaurants angesichts der Infektionsgefahr kaum aufrechtzuerhalten. „Wir wünschen uns daher mehr Problembewusstsein bei den Gastwirten, denn es geht hier um den Schutz Dritter, nicht um des Sanktionierens Willen“, unterstreicht der Erste Stadtrat. Der Erste Stadtrat und die Ordnungsamtsleiterin betonen in diesem Zusammenhang, dass die Hygienemaßnahmen wie etwa der Mindestabstand und die Maskenpflicht ebenso wie die Erfassung von Gäste-Daten dabei helfen sollen, eine Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. „Mir und meinen Kolleginnen und Kollegen ist bewusst, dass diese Vorschriften einige Einschränkungen im Alltag mit sich bringen“, so Dr. Thomas Wolf, „dies ist aber der einzige Weg, um die Gesundheit und insbesondere bei Vorerkrankten das Leben zu schützen.“ Daher appelliere er an alle Bürgerinnen und Bürger auf die Einhaltung der Maßnahmen zu achten. Zugleich kündigte die Ordnungsamtsleiterin an, in den nächsten Wochen verstärkt auf die Einhaltung der Dokumentationspflichten achten zu wollen. „Wir werden insbesondere in den Abendstunden die Kontrollen vornehmen“, betonte Julia Manegold. Etwaige Verstöße gegen die Corona-Regelungen werden von der Stadtverwaltung an die Region Hannover weitergegeben, die dann die mögliche Ordnungswidrigkeit verfolgt. Sorge bereitet der Stadtverwaltung allerdings nicht nur die Nachlässigkeit einiger Gastwirte, auch bei den Besucherinnen und Besuchern des Wochenmarktes gibt es nach Angaben des Ordnungsamtes fortgesetzt Nachlässigkeiten. „Der Marktmeister weist uns regelmäßig darauf hin, dass gegen die Maskenpflicht verstoßen wird. Dies kann ein Bußgeld in Höhe von 100 bis 150 Euro nach sich ziehen“, sagt Julia Manegold abschließend.

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