HANNOVER-BURGDORF (red).
Die TSV Hannover Burgdorf hat den Jahresabschluss in der Bundesliga verpatzt. Nach einer dramatischen Schlussphase verloren die Recken am Dienstag verdient mit 30:32 (12:13) gegen den Bergischen HC. „Die cleverere Mannschaft hat heute gewonnen. Müssen noch geschlossener auftreten, der ein oder andere Wechsel hat nicht gestochen“, sagte Trainer Christian Prokop und verpasste es mit einem guten Gefühl in die WM-Pause zu gehen. Die Spannung beim Publikum war groß. 9026 Zuschauer bedeuten Rekordbesuch und lange vor dem Anpfiff herrschte ein Höllenlärm. Längst nicht alle waren pünktlich in der Arena. Noch eine Viertelstunde vor dem Anpfiff standen unzählige Autos vor den Parkplätzen im Stau. Diese Fans verpassten etwas, denn nach dem Zitterspiel vor Weihnachten im DHB-Pokal in Dessau begannen die Recken mit Vollgas. Die Abwehr packte zu und Ilja Brozovic traf nach sechs Minuten zum 4:2. Schon da herrschte eine tolle Stimmung. Die heizte Kapitän Marius Steinhauser, der einen Siebenmeter mit einem frechen Heber zum 7:5 (11.) vollendete, noch mehr ein. Nach dem flotten Start packten die Gastgeber aber allzu zu oft die Brechstange aus und brachten die bis dahin ideenlosen Bergischen ins Spiel. „Wir werfen zu früh und spielen zu viele Pässe an den Kreis“, analysierte Prokop.
Dario Quenstedt, der für den von einem Infekt geschwächten Domenico Ebner im Tor stand, verhinderte mit zwei Paraden zunächst den Rückstand, doch die Gäste drehten das Spiel und setzten sich 13:10 (28.) ab. Prokop nahm die fällige Auszeit. Mit Wirkung, denn Steinhauser und Ilja Brozovic verkürzten zum Seitenwechsel auf einen Treffer. Nach der Pause lief es besser im Angriff – Steinhauser glich nach Traumpass von Michalczik zum 16:16 (36.) aus – aber die Abwehr wurde löchriger und der BHC erhöhte auf 22:19 (43.). „Wir sind in der Abwehr den ein oder anderen Schritt zu spät“, räumte der Recken-Coach ein. Auch die Unterstützung aus dem Tor fehlte, wo Quenstedt nicht an die jüngsten Leistungen Ebners herankam und den Bällen nur hinterher schaute. Die Recken kämpften und verkürzten acht Minuten vor Schluss auf 25:26. Dann war Quenstedt endlich mal auf dem Posten, aber der diesmal oft unglücklich wirkende Marian Michalczik schenkte die Chance mit einem Fehlpass postwendend wieder her. Bezeichnend für diesen gebrauchten Tag: Max Gerbl leistete sich vor dem vermeintlichen 27:28 einen Schrittfehler. Pfiffe quittierten die leider richtige Entscheidung. Immerhin – jetzt war Gift in der Luft. Quenstedt hielt den nächsten Ball und Gerbl glich 120 Sekunden vor Schluss aus. Am Ende hatte der BHC aber die bessere Antwort.
Foto: Uwe Serreck (Archiv)