Schulleiter Andreas Oelke: „In sechs Jahren könnte hier Schluss sein“
BARSINGHAUSEN (ta). Oberflächlich schien das heutige Frühlingsfest an der Bert-Brecht-Schule abzulaufen wie in den vergangenen Jahren. Fleißig wurden der von den Eltern gespendete Kuchen und eine Vielzahl von gebastelten Produkte, wie Osternester, Kränze, Windlichter, Taschen, Kärtchen und Osterhasen auf dem großen Basar in der Mehrzweckhalle verkauft, wobei der Erlös für die Gestaltung des Freizeitbereichs und für neue Spielgeräte vorgesehen ist. Zudem konnten die Angebote des Phänomobils genutzt und eine Diashow mit Aufnahmen aus dem Schulleben besucht werden. Abgerundet wurde der normale Verlauf mit verschiedenen Spielen und dem gemeinsamen Singen. Doch vor dem Hintergrund der drohenden Schließung der Förderschulen in Niedersachsen ist auch an der Brechtschule zur Zeit gar nichts normal. Darauf wies Schulleiter Andreas Oelke in seiner Rede hin. Noch in diesem Jahr könnte die Landesregierung das Schulgesetz neu fassen, das würde bedeuten, dass keine neuen Jahrgänge mehr aufgenommen werden könnten und die BBS tatsächlich in sechs Jahren geschlossen werden müsste, so Oelke. Momentan würden für die Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen noch die Wahlfreiheit der Eltern sowie der Bestandsschutz ab dem fünften Jahrgang gelten, aber das dürfte sich nach den aktuellen Plänen der Landespolitiker schon bald ändern. Das Argument, dass Kindern und Jugendlichen mit dem Besuch einer anderen Schule mehr Teilhabe am sozialen Leben ermöglicht werde, sei im Fall der Brechtschule nicht zutreffend. „Unsere Schüler nehmen an einer ganzen Reihe von öffentlichen Veranstaltungen teil, außerdem liegt unser Standort mehr als zentral in Barsinghausen“, so Oelke. In Niedersachsen seien tausende von Unterschriften gegen die Schließungen der Förderschulen gesammelt worden und auch an der BBS rege sich inzwischen Widerstand. Aus diesem Grund wurde beim heutigen Frühlingsfest ein Protestbrief der Pestalozzischule in Osterholz-Scharmbeck an Kultusministerin Frauke Heiligenstadt unter den Eltern und an den Elternrat verteilt. „Wir bedauern die gesamte Entwicklung sehr“, betonte Oelke, „wir und ich denke auch die Stadt Barsinghausen hätten anders entschieden (als die Landespolitik).“
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