Droht den Modellfliegern das Aus?

Der Barsinghäuser Verein befürchtet den Bau eines nahen Windparks / Außerdem wolle das Bundesverkehrsministerium die Flughöhe auf 100 Meter begrenzen

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EGESTORF/LANGREDER (red/ta). Der zweite Vorsitzende der Modellfluggruppe Barsinghausen, Ulrich Schulz, schlägt Alarm, denn der Verein muss gleich aus zwei Gründen um seinen Fortbestand fürchten. Einerseits plant die Region in der Feldmark zwischen Degersen und Egestorf einen nahe am Vereinsgelände gelegenen Windpark. Zudem drohe Ungemach aus dem politischen Berlin, wo das Verkehrsministerium offensichtlich eine Begrenzung der Flughöhe auf 100 Meter für Modellflieger einführen wolle. Dazu schreibt Schulz: „Seit über dreißig Jahren existiert unser Modellflugverein Barsinghausen und so lange gibt es den Modellflugplatz zwischen Redderse, Langreder und Egestorf. Fast alle Mitglieder wohnen in den angrenzenden Ortschaften, sind also von hier, sind also hier zu Hause. Über die Jahre hat sich eine Gemeinschaft gebildet, die alle Altersklassen von 9 bis 90 umfasst. Für die Bewohner der umgrenzenden Gemeinden ist der Modellflugplatz meist ein lohnendes Ziel, aber auch die vorbeifahrenden Radfahrer und Wanderer halten gern mal am Modellflugplatz an und schauen den Piloten zu. Der Modellflugplatz wird mit amtlicher Erlaubnis betrieben, wobei diese Erlaubnis das Fliegen mit allen Arten von Flugmaschinen erlaubt und dies von morgens bis abends. Aber um die benachbarten Gemeinden und Bürger nicht über das Muss hinaus mit Motorenlärm zu stören, werden ab sofort an den Wochenenden in den Ruhezeiten (13 bis 15 Uhr, ab 19 Uhr) keine Flieger mit Verbrennungsmotoren mehr aufsteigen. Seit einigen Monaten aber muss der Verein um die Zukunft zittern. Zum einen droht die Region mit Ausweisung eines Windpark genau auf und um den Modellflugplatz, obwohl der Verein und fast alle umliegenden Gemeinden, sehr viele Parteien und Politiker und auch einige der Landwirte gegen diese Ansiedlung sind, soll der Windpark in einer Hauruckaktion schnellstens umgesetzt werden. Erfreulicherweise hört man, dass einige betroffenen Landwirte sich auch gegen das Projekt stellen wollen. Eine Entscheidung wird voraussichtlich im September fallen. Genau wie betroffene Bürger wird sich auch der Verein, unterstützt durch den Rechtsbeistand des Modellfliegerverbandes mit allen Mitteln wehren. Aus vielen Diskussionen mit Bürgern, Räten und Politikern erfährt man aber, dass der Verein und auch die Vereinsarbeit anerkannt ist und unterstützt wird. Dazu kommt, dass der Bundesverkehrsminister eine Höhenbegrenzung für Modellflieger auf 100 Metern einführen möchte. Dies würde das Aus des gesamten Modellflieger-Sports bedeuten. Desweitern ist eine Beschränkung des Modellsports auf Bereiche außerhalb der bewohnten Gebiete geplant, wobei dies sehr sinnvoll ist und vom Verein natürlich unterstützt wird. Auch gegen diese Höhenbegrenzung wird sich der Verein mit Unterstützung aller Modellflugvereine und Modellflug-Verbände wehren. Derzeit laufen direkte Gespräche des Modellfliegerverbandes mit dem Verkehrsministerium in Berlin und dazu läuft eine deutschlandweite Petition gegen das neue Gesetz. So haben bisher über 60.000 Modellflieger und Modellfluginteressierte unterschrieben“,so Schulz.

UnbenanntAm 11. Juni 2016 findet das jährliche Sommerfest draußen auf dem Modellflugplatz statt. Alle Modellfluginteressierte sind herzlich eingeladen, Beginn ist 14 Uhr.

Foto: ta/privat