HANNOVER-BURGDORF (red).
Es war Werbung für den Handball – aber leider mit dem falschen Ende für die TSV Hannover Burgdorf. Die Recken verloren am Freitag das Bundesligatopspiel gegen die MT Melsungen mit 23:29. Wer weiß, wie die Partie gelaufen wäre, hätte Justus Fischer zweieinhalb Minuten vor Schluss zum 24:25 getroffen. Er vergab völlig frei, im Gegenzug sorgte der Ex-Hannoveraner Timo Kastening für den K.O. „Wir können uns nicht vorwerfen. Wir haben ein super Spiel gemacht, bis auf das wir die freien Chancen vergeben“, sagte Kapitän Marius Steinhauser, der kurz zuvor ebenfalls die Chance zum Anschlusstreffer ausließ. Mitverantwortlich für die Pleite war auch eine Szene in der 50. Minute. Steinhauser traf zum 22:25, die Schiedsrichter signalisierten deutlich Tor und wenig später war der Treffer wieder weg. Nach Videobeweis bekam Lukas Stutzke eine mehr als fragliche Zeitstrafe, fortgesetzt wurde die Partie danach beim Stand von 21:25. Eigentlich Grund für eines Protest.
In einem hitzigen Spiel kam Hannover erst nach 2:6-Rückstand (13.) in Schwung. Trainer Christian Prokop nahm die Auszeit. Danach lief es offensiv, auch die Abwehr bekam immer besser Zugriff. Nach Ballklau von Vincent Büchner traf Steinhauser im Gegenstoß zum 8:10 (22.). Den nächsten Ballgewinn belohnte Vilhelm Poulsen mit dem neunten Tor. Hannover war im Spiel und auch wegen einiger strittiger Pfiffe war längst Feuer unter dem Dach. Nach einem geschenkten Siebenmeter für Melsungen gab es gellende Pfiffe. Der Ball klatsche an die Latte und die Arena feierte Simon Gade. Lukas Stutzke erhöhte 90 Sekunden vor der Pause auf 14:12, auf den Sitzen hielt es schon da niemanden mehr.
Die Pause kam zur Unzeit, denn die MT zog bis zur 40. Minute auf 21:17 davon, weil die Gastgeber nicht trafen. Melsungen hatte die Chance zur Vorentscheidung. Der eingewechselte Joel Birlehm hauchte seinen Vorderleuten mit einer Doppelparade wieder Energie ein. Im fünften Versuch fand auch Reners Uscins das Ziel zum 19:21. Nach der Zeitstrafe gegen Stutzke wurde das Schiedsrichterduo endgültig zu,m Buhmann für die Fans. Die Recken pushte das umso mehr. Die Abwehr warf zwang Melsungen in jedem Angriff ins Zeitspiel und eroberte Ball um Ball. Allein der Ball nicht ins Tor. „Das ist die Kaltschnäuzigkeit, die uns fehlt“, sagte Steinhauser.
Bericht: Uwe Serreck