Ein Viertel der ALG II-Empfänger in Barsinghausen ist jünger als 25 Jahre

Zu einem Informationsgespräch über die Strategien des hiesigen Jobcenters waren gestern die SPD-Landtagsabgeordnete, Claudia Schüßler, sowie mehrere Ausbildungspaten vom Freiwilligenzentrum zu Gast

BARSINGHAUSEN (ta). Mit welchen Strategien versucht das Jobcenter in Barsinghausen jüngere Leistungsempfänger von Arbeitslosengeld II in Arbeit zu bringen? Mit dieser Frage erschienen gestern die Landtagsabgeordnete und Ratsvorsitzende, Claudia Schüßler, zusammen mit den Ausbildungspaten vom Freiwilligenzentrum Barsinghausen (FZB) und der Vorsitzenden des Sozialausschusses, Laura Härdrich, zu einem Besuch im Jobcenter, wo ihnen die Bereichsleiterin, Vera Hellwig-Weber-Lampe, Sandra Steinmeier, Ansprechpartnerin für Menschen unter 25 Jahre, und Marc Uden, Leiter des Bereichs Markt und Integration, Rede und Antwort standen. Aufgegliedert sei das Jobcenter zum einen in die Bereiche Beratung und Leistungsbezug und zum anderen in die Betreuung von Leistungsbeziehern über und unter 25 Jahren. Zuständig für die 2250 Leistungsbezieher in Barsinghausen, davon 560 unter 25 Jahren, seien 37 Mitarbeiter. Vor Ort gäbe es 11 persönliche Ansprechpartner und drei „Fallmanager“, wobei ein Fallmanager jeweils maximal 75 Kunden betreuen soll. Unterstützung erhalte das Jobcenter bei der Vermittlung und Weiterschulung von Arbeitssuchenden von örtlichen und regionalen Bildungsträgern. Speziell für die Schulabgänger unter 25 Jahren seien drei bis vier Mitarbeiter zuständig, wobei das Jobcenter nicht direkt die lokalen Schulen aufsuche, denn die die allgemeine Berufs- und Studienberatung falle in die Zuständigkeit der Arbeitsagentur. Allerdings lade das Jobcenter durchaus auch schon mal Kinder von Leistungsempfängern ab 15 Jahren zu Gesprächen in die eigene Behörde ein, um die beruflichen Perspektiven der Jugendlichen auszuloten. Auffällig sei, dass die jüngere Kundschaft eher nicht eine handwerkliche Ausbildung, sondern kaufmännische Berufe anstrebten. Zu den angebotenen Hilfen gehörten das Training für Bewerbungsgespräche, die Herstellung von Kontakten zu Arbeitgebern sowie für ältere auch Umschulungsmaßnahmen. Für Leistungsbezieher ohne Schulabschluss gebe es eine berufsvorbereitende Bildungsphase, die auf die Ausbildung hinzielt und darüber hinaus halte auch das Jugendjobcenter in Hannover hier verschiedene Maßnahmen und Angebote bereit. Rund 60% der Kunden unter 25 Jahren könnten keinen Schulabschluss vorweisen, hier hänge für den weiteren beruflichen Werdegang sehr viel von der eigenen Motivation ab. Auch die aufsuchende Arbeit des Jobcenters durch Besuche in den Familien sei ein Mittel, allerdings bereiteten hier die Bestimmungen des Datenschutzes Probleme. Darum könnten einige Jugendliche schlichtweg nicht erreicht werden.

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