„Eine gesteuerte Pressearbeit ist durchaus angezeigt“

Auch unter dem neuen Chef im Rathaus können sich Vertreter der örtlichen Medien mit Fragen zu wichtigen Themen und Sachverhalten zunächst nicht direkt an städtische Fachdienstleiter oder Verwaltungsmitarbeiter wenden

BARSINGHAUSEN (ta/red). Vor gut zehn Jahren haben der damalige Bürgermeister, Walter Zieseniß, und der 1. Stadtrat, Marc Lahmann, die Informationspraxis mit den örtlichen Zeitungen auf eine neue Praxis umgestellt. Direkte Erstkontaktierungen von Medienvertretern zu den Leitungen der Fachdienste waren ab sofort nicht mehr möglich, stattdessen musste man sich entweder an die Spitze der Verwaltung oder an die Pressestelle der Stadt wenden. Kritik an dieser Form der gelenkten Pressearbeit kam prompt – und zwar von der SPD, die die Neuerung als „Maulkorb“-Informationspolitik einstufte. Nun hat im Rathaus mit Henning Schünhof ein Mitglied der SPD das Ruder übernommen. Deister Echo wollte wissen, ob sich an dieser Art der Informationspolitik nun was ändern werde.

Dazu teilt die Verwaltung mit: „In der Allgemeinen Dienst- und Geschäftsanweisung (ADA) ist geregelt das u.a. Presseanfragen über das Gremien- und Presseamt an die Fachämter verteilt werden. Die Antworten dieser Anfragen werden dann durch das  Presseamt an die Anfragenden zurückgespielt. Sofern in diesen Rückfragen Ansprechpartner in den Ämtern genannt werden können diese bei Rück- oder Nachfragen direkt kontaktiert werden. Das heißt ein direkter Kontakt ist nicht generell untersagt. Darüber hinaus ist die Art und Weise professioneller Pressearbeit keine Frage der Parteipolitik und hat nichts mit einem Maulkorb zu tun. In einer Verwaltung von der Größe wie in Barsinghausen ist eine gesteuerte Pressearbeit durchaus angezeigt. Die Praxis in den vergangenen Jahren hat eine solche Steuerung auch durchaus bestätigt. Es wird also keine Änderung der internen Abläufe geben. Die Hintergründe dieser Vorgehensweise sind auch kürzlich den im Rat vertretenen Parteien erläutert worden. Diese Erläuterungen wurden mit Verständnis zur Kenntnis genommen.“

Foto: ta / privat