Energieeffizientes Wirtschaften wird immer wichtiger

Umweltdezernat der Region, Bürgermeister und Klimaschutzagentur informieren sich bei der Firma Bergmann Automotive

BARSINGHAUSEN (ta). Mit aktuell 360 Mitarbeitern ist der Autozulieferer Bergmann einer der größten Arbeitgeber im Stadtgebiet. Kern der 35.000 Quadratmeter großen Produktionsfläche sind die Schleudergießerei und die sechs Induktionsöfen, wo vor allem Eingussbuchsen für den Weltmarkt hergestellt werden. Teilweise wird in dem schwerindustriellen Betrieb bei bis zu 50 Grad Celsius hart geschuftet. Dabei stellt der Energieverbrauch einen der hauptsächlichen Kostenfaktoren für das Unternehmen dar. Im vergangenen Jahr wurden von Bergmann 47 Millionen Kilowattstunden Strom eingekauft, so viel wie 14.000 Haushalte benötigen.

IMG_3715Vor dem Hintergrund der Umsetzung der kommunalen Klimaschutzprogramme statteten heute der Umweltdezernent der Region Hannover, Axel Priebs, Bürgermeister Marc Lahmann sowie der Geschäftsführer der Klimaschutzagentur der Region Hannover, Udo Sahling, der Firma einen Besuch ab. Zusammen mit seinem Team stellte Bergmann-Geschäftsführer Bernhard Büthe die Produktionsabläufe, die geschäftliche Entwicklung und die eigenen Bemühungen beim Thema Energiesparen vor. Beim Absatz von Eingussbuchsen sei man inzwischen zur Nummer Zwei in Europa aufgestiegen. Rund 21 Millionen Euro seien in den letzten 13 Jahren in den Betrieb investiert worden, wobei der Umsatz in 2014 die 50 Millionen Euro-Marke erreichen dürfte. Die Beschäftigtenzahl sei kontinuierlich gestiegen, wodurch die Schließung der Firma Mahle aufgefangen hätte können. Die Einsatzstoffe beziehe man aus der näheren Region, unnötiger Abfall entstehe nicht, da man ein durchdachtes Kreislaufverfahren entwickelt habe, so Büthe. Nun wolle man zusammen mit der Klimaschutzagentur noch nach einer Möglichkeit suchen, die betriebliche Abwärme für die Beheizung eines überdachten Spänelagers zu nutzen, um weitere Energiesparpotentiale auszuschöpfen. Anstelle von Erdgas könne die Metallspäne dann durch heiße Ofenabgase getrocknet werden. Daneben sei der gesamte Betrieb bereits mit Energiezählern ausgerüstet, die einen exakten Überblick über die Verbrauche an den einzelnen Produktionsstätten erlaubten. Seit 2001 sei es gelungen, den Stromverbrauch der Firma um über 30 Prozent zu drosseln. Erleichtert zeigte sich der Geschäftsführer auch darüber, dass der Betrieb auch weiterhin von der Reduzierung der Ökostromumlage profitiere. „Das spart uns einen Millionenbetrag und sichert Arbeitsplätze“, betonte Büthe.

Bergmann-11Axel Priebs lobte das stetige Bemühen von Bergmann, die Energiesparpotentiale zu heben und wies auf die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Förderprogrammen der Region Hannover hin. Klimaschutz stehe auf vielen Standbeinen – privat, gewerblich und öffentlich, sagte er. Marc Lahmann hob hervor, dass die Stadt froh sei, dass einer der größten Arbeitgeber vor Ort den Klimaschutz voranbringe.

 

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IMG_3722Foto: ta