Enges Rennen: Rauchschwalbe und Rotkehlchen liegen bei Stichwahl zum Vogel des Jahres vorne

Das digitale Wahllokal ist noch bis zum 19. März geöffnet

Rotkehlchen und Rauchschwalbe liegen an der Spitze. – Fotos: Frank Derer

DEUTSCHLAND (red). Direkt nach Wahlbeginn hatte es zunächst den Anschein, als würden die Vögel nahtlos an die Reihenfolge der Vorwahl anknüpfen. Die Stadttaube als Vorwahlsiegerin erwischte einen Traumstart und setzte sich sofort an die Spitze – unterstützt durch mehrere Wahlkampfteams, die offensichtlich sehr gut und pünktlich vorbereitet waren. An ihre Fersen heftete sich das Rotkehlchen, das schon in der Vorwahl den zweiten Platz belegt hatte. Doch schon bald wurde das Rennen ordentlich durcheinander gewirbelt: Während die Stadttaube schwächelte – vielleicht im frühen Gefühl eines sicheren Sieges –, machten die gefährdeten Agrarvogelarten KiebitzFeldlerche und Rauchschwalbe große Sprünge. Derzeit liegen Rauchschwalbe und Rotkehlchen nahezu gleichauf an der Spitze, die Stadttaube ist auf den fünften Platz zurückgefallen. Das zeigt: Die Unterstützer*innen der jeweiligen Kandidaten müssen ständig dran bleiben, damit ihr Schützling nicht den Anschluss verliert. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Rauchschwalbe sicher die größte Überraschung, war sie doch in der Vorwahl mit Rang 10 gerade noch so in die Stichwahl gerutscht. Sie straft auch alle Expert*innen Lügen, die strategische Nachteile für einen während der winterlichen Wahlphase nicht einmal anwesenden Zugvogel-Kandidaten vorhergesagt hatten. Dagegen finden sich mit Ausnahme des Rotkehlchens die derzeit in den Gärten ständig zu sehenden Kandidaten – HaussperlingBlaumeise und Amsel – bisher in der zweiten Tabellenhälfte, wo auch Goldregenpfeifer und Eisvogel in Lauerstellung sind. Doch das Feld liegt insgesamt noch dicht zusammen, keine Art ist abgehängt. Nach der ersten Abstimmungswoche in der Stichwahl lautet die vorläufige Reihenfolge: Rauchschwalbe, Rotkehlchen, Kiebitz, Feldlerche, Stadttaube, Haussperling, Blaumeise, Goldregenpfeifer, Eisvogel und Amsel.

Fotos: Frank Derer