Erste Asylbewerber ziehen am kommenden Montag in die Unterkunft an der Einsteinstraße ein

Radu Bercusi bleibt Vorsitzender des Präventionsrates / Entscheidung zur Mitgliedschaft eines AfD-Ratsherrn wird vertagt / „Barsinghausen ist bunt“ wird ständiges Mitglied

Sie stehen an der Spitze des Präventionsrates: Die stellvertretende Vorsitzende, Silvia Bethe (v.li.), Vorsitzender Radu Bercusi und die 2. stellvertretende Vorsitzende, Uta Junginger.

BARSINGHAUSEN (ta). Der Präventionsrat der Stadt Barsinghausen hat sich seine Entscheidung nicht einfach gemacht. Fast eine Stunde wurde heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit diskutiert, ob ein Ratsmitglied der rechtspopulistischen AfD Mitglied im Präventionsrat sein soll. Letztendlich wurde die Entscheidung um ein halbes Jahr vertagt. Die AfD muss sich schriftlich vorab bewerben, dann wird im Präventionsrat erneut abgestimmt. Eindeutig gegen eine Mitgliedschaft der AfD sprach sich das Bündnis „Barsinghausen ist bunt“ in Form einer Pressemitteilung aus. „Ein demokratisches Mandat stellt in sich kein demokratisches Gütesiegel dar“, heißt es darin. Und weiter: „Eine Mitgliedschaft der AfD ist mit den Zielen des Präventionsrates nicht vereinbar.“ „Barsinghausen ist bunt“ hat der Präventionsrat derweil eine ständige Mitgliedschaft zugesprochen, bisher hatte das antifaschistische Bündnis nur den Status eines „dauerhaften Gastes“. Zügig gingen die anstehenden Wahlen vonstatten. Vorsitzender bleibt Radu Bercusi. Während HAG-Schulleiterin Silvia Bethe stellvertretende Vorsitzende bleibt, wurde Uta Junginger, Pastorin der Mariengemeinde, zur zweiten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Wahlen erfolgten einstimmig. Anschließend informierte die städtische Betreuerin von Asylsuchenden, Andrea Dräger, dass die Zahl der in Barsinghausen untergekommenen Flüchtlinge auf 541 gesunken sei. Von diesen Personen sind 263 in von der Stadt angemieteten Wohnungen und 251 in Flüchtlingsunterkünften untergebracht. Ab dem kommenden Montag würden dann auch die ersten Asylbewerber in die Unterkunft an der Einsteinstraße einziehen. Die Pläne, den Standort an Studenten zu vermieten, hätten sich als nicht erfolgreich erwiesen. Auch könnten die Unterkünfte in Modulbauweise aufgrund des Baurechts nicht als Sozialwohnungen genutzt werden, so Dräger.

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