Erstmals wieder vor Publikum: Recken fahren hauchdünnen Zittersieg ein

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Das erste Mal seit fast acht Monaten waren wieder Fans in der ZAG Arena erlaubt. 1653 waren gekommen und erlebten beim 27:26 (14:16)-Zittersieg der TSV Hannover Burgdorf einen Handballkrimi. Um ein Haar hätten die Recken zum siebten Mal in dieser Saison in letzter Sekunde einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Als Ivan Martinovic 28 Sekunden vor Schluss zum 27:25 traf, waren die Punkte eigentlich in Sack. Erlangen traf zwar noch zum Anschluss, doch mit vier Sekunden auf der Uhr verdaddelten die Recken tatsächlich noch mal den Ball. Weil er keine Anspielstation fand, warf Evgeni die Kugel direkt ins aus. Den Gästen blieben danach noch zwei Sekunden. Die waren allerdings verdammt lang, denn erst als der Wurf von Simon Jeppsson in der Bande landete, ertönte die Sirene.

Danach gab es kein Halten mehr. Mit der lange nicht mehr gesehenen Humba wurde der Sieg gefeiert. Zur Pause sah es trotz sechs Toren des starken Nejc Cehte bei einer 16:14-Führung der Gäste noch nicht danach aus. Aufreger war die Rote Karte Doch nach Wiederanpfiff parierte Domenico Ebner gleich einen Siebenmeter. Der Startschuss zur Wende. Kapitän Fabian Böhm glich zum 18:18 (38.) aus und Hannover war am Drücker. Die Abwehr packte jetzt besser zu als in Durchgang eins und Ivan Martinovic erhöhte auf 22:19 (46.). Leider verballerte Jannes Krone zweimal geradezu kläglich völlig frei vor dem Tor und beim 23:23 (50.) war wieder alles offen. Doch es war zu spüren die Recken wollten unbedingt den Sieg und erneut Böhm traf zum 26:24 (58.) war wieder alles offen. Als Pevnov im Gegenzug den Ball eroberte, schien alles klar. Nur die Schiedsrichter hatten etwas dagegen. Von den Rängen gab es ein gellendes Pfeifkonzert, das wenig später in Jubel umschlug. Vielleicht sind ja nächsten Sonntag gegen Essen noch mehr Zuschauer dabei. 3000 dürften es sein.

Foto: Uwe Serreck