Fachwerkhaus am Thie: CDU kritisiert Ankauf als „Millionengrab für die Steuerzahler“

BARSINGHAUSEN (red).

Als verantwortungslos und realitätsfern bezeichnet die CDU Barsinghausen die rot-grüne Entscheidung, das marode Fachwerkhaus am Thie zu kaufen. „Nicht ohne Grund habe sich über einen Zeitraum von 20 Jahren kein Investor finden lassen“, betonte Fraktionschef Gerald Schroth. Ein derart verfallenes Gebäude zu kaufen und zu sanieren sei ein untragbares finanzielles Risiko, das mit den Stimmen von SPD und den Grünen nun auf die Bürgerinnen und Bürger abgewälzt werde. Besonders absurd ist aus Sicht von Michael Kowalski, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, dass nicht nur alle anderen Fraktionen gegen den Kauf durch die Stadt gestimmt hätten, sondern auch der Verwaltungschef Henning Schünhof (SPD). Denn dieser habe in derselben Ratssitzung den Haushalt vorgestellt und erläutert, dass bis 2024 ein Defizit von bis zu sieben Millionen Euro zu erwarten sei. Große Projekte wie der Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule oder die Sanierung des Schulzentrums würden die Stadt laut Schünhof vor große Herausforderungen stellen. „Trotz dieser prekären Lage wollen SPD und Grüne 250 000 Euro für eine baufällige Ruine ausgeben, für die es noch nicht einmal ein Nutzungskonzept gibt“, so Schroth. Bislang wisse auch niemand, aus welchen Töpfen die geschätzten 2,6 Millionen Euro Sanierungskosten bezahlt werden. Sollte das Gebäude dann tatsächlich in etwa zehn Jahren saniert und noch nicht zusammengefallen sein, müssten bei einer Nutzung durch die Stadt obendrein noch die Folgekosten für Energie, Personal und die laufende Unterhaltung berücksichtigt werden, gibt Michael Kowalski zu bedenken. „Auch die CDU hätte das Gebäude gern erhalten. Aber im Hinblick auf die aktuelle finanzielle Lage hätte die Vernunft siegen müssen. Das Vorhandene zu bewahren (Lehrschwimmbecken und Hallenbad) muss Vorrang vor unkalkulierbaren Zukunftsvisionen haben“, so der CDU-Stadtverbandschef Kowalski.

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