Fallen Sie nicht auf rechtspopulistische Stimmenfänger rein!

Deister Echo-Chefredakteur Stefan Tatge fordert zum verantwortungsvollen Wählen am 11. September auf

BARSINGHAUSEN/KOMMENTAR (ta). „Bei der anstehenden Kommunalwahl am 11. September tragen die Bürger erhebliche Verantwortung. Im neu zu wählenden Stadtrat werden künftig die Entscheidungen getroffen, die die Bürger direkt vor Ort betreffen. Aus diesem Grund hat sich Deister Echo zu einem Kommentar-Beitrag entschlossen, insbesondere weil einige wahlberechtigte Bürger damit liebäugeln, ihr Kreuz bei der AfD („Alternative für Deutschland“) zu machen. Zum örtlichen Stadtverband dieser Partei gibt es allerdings einiges zu sagen. Doch der Reihe nach – wer auf der offiziellen Internetseite der hiesigen AfD nach einem Wahlprogramm für Barsinghausen sucht, wird enttäuscht. Aufgeführt sind da nur spärliche Satzbrocken zu wenigen lokalpolitischen Themen. Und natürlich das erst wenige Monate alte Grundsatzprogramm der Bundespartei, das bezüglich einer Kommunalwahl aber kaum weiter hilft. „Kompensiert“ werden die fehlenden Inhalte jedoch durch wüstes Geschreibe auf der Facebook-Seite des AfD-Stadtverbands, wo unter anderem örtliche Politiker, Mitglieder der Stadtverwaltung, Kirchenvertreter, Gewerkschaftsmitglieder, der ASB und natürlich die „Lücken- und Lügenpresse“ verbal attackiert und teilweise diffamiert werden. Treibende Kraft hinter der örtlichen AfD ist der Vorsitzende, Clemens Hafemann, der erst vor wenigen Jahren nach Barsinghausen gezogen ist und der sich gerne als national-konservativ bezeichnet. Auch zu diesem Herrn lässt sich inzwischen einiges sagen. Hafemann wurde vor ein paar Monaten erst rechtskräftig zu einer Geldbuße wegen Beleidigung verdonnert. Zudem hatte Hafemann vor einigen Jahren eine private Feier in einem Barsinghäuser Lokal angemeldet, die sich dann als Gründungsveranstaltung eines sogenannten „NPD-Stützpunktes Deister“ entpuppte. Natürlich sind die nichtsahnenden Wirtsleute damals aus allen Wolken gefallen und haben Hafemann folgerichtig mit einem Lokalverbot belegt, welches bis heute Gültigkeit hat. Wer allerdings bei der Gründung einer NPD-Gruppe aktiv beteiligt war, kann wohl kaum für sich in Anspruch nehmen, irgendwie geartet dem politisch konservativen Spektrum anzugehören. So ist das bei der AfD, man gibt sich gerne bürgerlich, um bei leichtgläubigen Wählern zu punkten. Desweiteren hat sich die AfD-Barsinghausen via Facebook darüber beschwert, dass ihr in der örtlichen Presse nur wenig Beachtung geschenkt werde. Neben einem fehlenden Wahlprogramm für Barsinghausen muss sich Clemens Hafemann dann allerdings den Vorwurf gefallen lassen, warum er im Rahmen der Bürgerfragestunden im Rat nie das Wort ergriffen hat, obwohl er die Sitzungen als Zuhörer seit Jahren mehrfach besucht hat. Nichts zu sagen hatte Hafemann auch bei den öffentlichen Informationsveranstaltungen der Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen. Warum den Mund aufmachen, wenn Pöbeln über Facebook doch sehr viel einfacher ist? Beispiel gefällig? Deister Echo berichtete im Winter von einer Informationsveranstaltung im Zechensaal, bei der eine Mutter einer zweijährigen Tochter hinsichtlich des damals geplanten Flüchtlingsheims an der Hannoverschen Straße meinte, sie werde dann mit ihrer Tochter nicht mehr die Kinder- und Jugendeinrichtung „Klein Basche“ besuchen. Clemens Hafemann hat diesen Bericht von Deister Echo geteilt und Deister Echo als „Lügenpresse“ beschimpft und den Vorwurf erhoben, dass Deister Echo nicht berichtet habe, dass eine Mutter gesagt habe, ihre Tochter sei schon mehrfach von Asylbewerbern sexuell belästigt worden. So geht das mit der Wahrheit bei Clemens Hafemann und der AfD. Deister Echo hat diesen besagten Link natürlich als Sceenshot gesichert. Weitere Beispiele gefällig? Erst vor wenigen Tagen hatte das Hannah-Arendt-Gymnasium eine politische Podiumsdiskussion für wahlberechtigte Schüler veranstaltet. Die AfD hatte behauptet, die Organisatoren hätten die Schüler vor Ort zur Briefwahl bewegen wollen. Erst als die Schulleitung der AfD mit rechtlichen Konsequenzen gedroht hatte, hat die AfD ihren Facebook-Eintrag abgeändert. Im Winter wiederum tauchte Clemens Hafemann mit seinem Katastrophen-Kumpel Hartmut Stöhr bei einem Neujahrsempfang von Ortsvereinen auf und wollte der Ortsfeuerwehr eine Geldspende zukommen lassen. Das Geld stamme aus einem Parteifonds der Grünen, hieß es. Auch diese Behauptung entsprach natürlich in keiner Weise der Wahrheit und natürlich hat die Feuerwehr das Geld nicht angenommen. Abgewatscht wurde die AfD-Barsinghausen auch vor kurzem vom Sportring Barsinghausen, der richtigerweise festgestellt hatte, dass sich die AfD-Positionen zu den hier lebenden Flüchtlingen in keinster Weise mit dem verbindenden Geist des Sportes in Einklang lassen bringen. So stellt sich in Kürze zusammengefasst die politische Stoßrichtung der AfD in Barsinghausen also dar. Dann muss man sich allerdings fragen, warum man diese Partei ohne inhaltliches Programm für Barsinghausen wählen soll. Darum appelliert Deister Echo an potentielle Protestwähler, nicht auf diese rechtspopulistischen Politclowns hereinzufallen. Wer AfD wählt, gefährdet das Gemeinwohl und den sozialen Frieden in Barsinghausen.

Mit freundlichen und verantwortungsvollen Grüßen

Ihr Stefan Tatge“ (Chefredakteur von Deister Echo)