FDP: Aufarbeitung der Geschäftszahlen der Stadtwerke ist „keine Eintagsfliege“

Die Liberalen bringen auch wieder den Betrieb des Deisterbads durch die Stadt ins Spiel

BARSINGHAUSEN (ta). Ratsherr Fred Wellhausen und Betriebswirt Burghard Kuppe von der FDP betonen unisono, man wolle die Stadtwerke Barsinghausen weiter unterstützen, nötig sei aber eine nachhaltige Konsolidierung der Finanzen. „Wir werden auch weiterhin Fragen an die Geschäftsleitung der Stadtwerke stellen. Zuletzt haben wir uns mit dem Geschäftsführer Jochen Möller besprochen“, so Kuppe und Wellhausen. Denn, so Kuppe weiter, der Jahresabschluss 2019 lasse auch Rückschlüsse auf das Unternehmen zu. Die Erlöse aus dem Stromverkauf seien zuletzt konstant geblieben und auch der Absatz von Gas sei stabil, aber in der Sparte Trinkwasser gebe es Defizite im Verteilernetz. Zudem sei der Wasserpreis in Barsinghausen deutlich höher als zum Beispiel in Gehrden. Hinzu komme noch, dass für die städtischen Netzgesellschaften, die den Stadtwerken zugeschlagen worden seien, ein Kredit in Höhe von acht Millionen Euro und mit einer erheblichen Zinsbelastung für den Betrieb aufgenommen worden sei. 2018 hätten die Stadtwerke in ihrem Jahresabschluss mit einem Defizit abgeschlossen, das letztendlich mit der jetzt erfolgten Zahlung von der Stadt in Höhe von 4,7 Millionen Euro zur Stärkung des Eigenkapitals der Stadtwerke ausgeglichen habe werden können, rechnet Kuppe vor.

Als besonders negativ wirke sich nach wie vor der Betrieb des Deisterbads durch die Stadtwerke auf die Bilanz aus. Die FDP bringt daher erneut die Rückführung des Deisterbads in die Zuständigkeit der Stadt ins Spiel, denn so seien keine ständigen Hilfstransfers hin und her nötig, sagt Kuppe. Ein dickes Fragezeichen setzt die FDP darüber hinaus hinter das Postgebäude. Zum einen müsse hier mal geprüft werden, ob es Sinn mache, dass die Stadtwerke hier als Vermieter aufträten, zum anderen müsse hinterfragt werden, ob Investitionen in Höhe von 1,2 Millionen Euro in das Gebäude seitens der Stadtwerke wirklich Sinn machten. Obendrein stehe auch noch der Neubau des Wasserwerks bei Eckerde, wo rund zwölf Millionen Euro investiert werden müssten, auf dem Plan. Positiv sei, dass die Stadtwerke die Zahl ihrer Kunden habe steigern können, trotzdem sei hier insgesamt mehr Werbung, beispielsweise auch durch Stände in der Innenstadt, nötig. Geschaut werden müsse auch, wie der Vertrieb von klimaneutralem Strom weiter ausgebaut werden könne, so Kuppe. Die FDP stehe auch in Zukunft zu den Stadtwerken, die Aufarbeitung der Geschäftszahlen sei aber keine Eintagsfliege, unterstreicht Wellhausen. Er gehe davon aus, dass sich mit dem anstehenden Wechsel in der Geschäftsleitung bei den Stadtwerken einiges ändern werde.

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