FDP lehnt Privatisierung der Stadtwerke ab und fordert einen zügigen Neubau des Wasserwerks

Bernhard Klockow wirft Bürgermeister Lahmann eine Verzögerungstaktik vor / Überschüsse aus der Netzgesellschaft verstärkt für das Deisterbad nutzen

Bernhard Klockow (li.) und Norbert Wiegand von der FDP kritisieren das Verhalten von Verwaltungschef Marc Lahmann.

BARSINGHAUSEN (ta). Aufgrund des alten Wasserwerks und der zunehmenden Dürreperioden sei die Wasserversorgung in Barsinghausen gefährdet, sagen Parteivorsitzender Norbert Wiegand und Bernhard Klockow von der FDP. Das trockene Jahr 2018 habe die Risiken vor Augen geführt, darum gelte es jetzt den in 2017 vom Rat beschlossenen Neubau des Wasserwerks bei Eckerde zügig voranzutreiben. Ein entsprechendes Gutachten zum technischen Filterverfahren liege den zuständigen Gremien inzwischen auch vor, allerdings verzögere Bürgermeister Marc Lahmann eine schnelle Umsetzung des zweistelligen Millionenprojektes durch immer neue Anfragen, kritisiert Klockow den Verwaltungschef. Ohne jeden Auftrag des Rates sowie der Geschäftsleitung oder des Aufsichtsrates der Stadtwerke rede Lahmann weiterhin von einer Teilprivatisierung der Stadtwerke Barsinghausen durch die PURENA GmbH der Avacon AG. Die FDP positioniere sich hier ganz klar gegen jede Privatisierung der Stadtwerke, betonen Klockow und Wiegand. Am 1. Juli tage der Aufsichtsrat der Stadtwerke, dann sollten die Planungen des Wasserwerkneubaus forciert werden, so dass der Rat am 19. September auch über die die zu erwartenden Kosten entscheiden könne. Dies sei auch deshalb wichtig, damit die Stadtwerke über Patronatsbürgschaften mit günstigen Krediten planen könne. Man dürfe bei der wichtigen Frage von Barsinghausens Wasserversorgung nicht noch mehr Zeit verlieren, denn immerhin sei für die Vorplanungen und die Bauphase mit einer Zeit von vier bis fünf Jahren zu rechnen. Als größtes Problem der Stadtwerke bezeichnet Klockow das defizitär betriebene Deisterbad, für das die Stadt schlichtweg zu wenig Mittel zur Verfügung stelle. So könnten die Stadtwerke auf längere Sicht tatsächlich ausbluten. Darum schlage die FDP vor, die Überschüsse aus der kommunalen Netzgesellschaft verstärkt zur Finanzierung des Deisterbads zu nutzen. Problem sei auch hier, dass sich der Bürgermeister quer stelle, so Klockow und Wiegand.

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