Fehlende Aussagen zur Vertragsverlängerung: Betreiberverein des Lehrschwimmbeckens sieht keine Perspektive

Offener Brief des Vorsitzenden des Betreibervereins Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule, Wolfgang Meier, an die Verwaltung und die Mitglieder des Rates

BARSINGHAUSEN (red/ta). Seit Monaten wartet der Betreiberverein Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule auf ein verbindliches Signal oder einen Beschluss, der den Weiterbetrieb des Bades vertraglich über das laufende Jahr hinaus garantiert. Zu der unschönen Hängepartie wendet sich der Vereinsvorsitzende, Wolfgang Meier, jetzt in Form eines offenen Briefs an Rat und Verwaltung: „Als Vertreter und Sprecher des Trägervereins Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule (TV-LSB-AGS) nehme ich Bezug auf die erwähnte Mail vom 26.10.2022 (siehe unten) und wende mich erneut an Sie, als die Verantwortlichen im Rat und in der Verwaltung der Stadt Barsinghausen. Leider hat, bis auf zwei Ausnahmen, keine der angesprochenen Personen und Institutionen auf die Mail reagiert. Wir müssen daher von folgender Situation ausgehen: Weder die Verwaltung noch die im Rat vertretenen angeschriebenen Parteien (bis auf o.e. Ausnahmen) sind an einer Weiterführung und Entscheidung des Nutzungsüberlassungsvertrages für das Lehrschwimmbecken Adolf-Grimme-Schule interessiert. Der Vorstand sieht sich deshalb gezwungen, seine ehrenamtlich geführten Tätigkeiten zur Betriebsführung des Lehrschwimmbeckens Adolf Grimme Schule zum 31.12.2022 einzustellen. Monatelanges Hinhalten und Nichtreagieren der Verwaltung und der Politik zwingt uns, als ehrenamtlich Tätige, zu diesen sehr bedauerlichen Schritt. Wir sind gezwungen diese Mail (inkl. dem Wortlaut der ersten Mail) auch an unsere Nutzer, also den Kindergärten, Schulen und Vereinen, zu senden, damit diese Ihre Umplanungen über den 31.12.2022 hinaus vorbereiten können und nach Alternativen Ausschau halten können. Wir bedauern diesen Schritt außerordentlich, aber die nicht erfolgten Reaktionen zeigen uns ein eklatantes Desinteresse der verantwortlichen Partner in der Verwaltung und der Politik.“

Wortlaut der E-Mail vom 26. Oktober: „Sehr geehrte Damen und Herren des Rates und der Verwaltung der Stadt Barsinghausen,

als Vertreter und Sprecher des Trägervereins Lehrschwimmbecken Adolf- Grimme-Schule (TV-LSB-AGS) wende ich mich an Sie, als die Verantwortlichen im Rat und in der Verwaltung der Stadt Barsinghausen. Der TV-LSB-AGS hat seit dem 1. Januar 2015 die Betriebsführung im Lehrschwimmbecken der Adolf-Grimme-Schule verantwortet. Gemäß Nutzungsüberlassungsvertrag endet die zweite Vertragsverlängerung am 31.12.2022. Mit Schreiben vom Oktober 2021 hat der Vorstand den Mitgliederentscheid des TV-LSB-AGS zwecks Vertragsverlängerung für 3 weitere Jahre dem Bürgermeister kommuniziert. In mehreren Gesprächen wurden Vertragsverlängerung und weitere Vorgehensweise zeitnah abgesprochen. Es liegen für den Rat ein abgestimmter Vertrag und ein Business-Plan für 2023 vor. Nun wird oder soll der Vertrag am 17.11.2022 im Ordnungs- und Ehrenamtsausschuss und am 8.12.2022 im Rat der Stadt behandelt und vielleicht auch entschieden werden. Da der Vertrag bereits am 4.10.2022 von der Tagesordnung genommen wurde, sind wir als ehrenamtlich geführter Verein sehr verunsichert und verärgert. Seit nunmehr einem Jahr werden wir mit Phrasen hingehalten (beispielsweise: „Geht davon aus, das wird schon!“ …oder Ähnliches). Dieses ist einer professionell geführten Verwaltung unwürdig und schmälert unnötig die Motivation für ein ehrenamtliches Engagement nicht nur beim TV-LSB-AGS auf das In jeder Organisation – ob ehrenamtlich oder professionell – ist es notwendig, dass ein vernünftiger Zeitplan eingehalten wird. Mit einer Zeitvorgabe von 3 Wochen (inkl. Weihnachtsferien) kann keine vernünftige Organisation gelingen. Der TV-LSB-AGS benötigt eine verbindliche Zusage, genauer ein Votum von Ihnen, um hier weiter planen zu können. Wir bitten daher um Ihre vorgezogene Zustimmung für eine Nutzungsüberlassungsverlängerung für zunächst 3 weitere Jahre (2023 bis 2025). Wir benötigen dieses Votum des Rates, um notwendige Planungen, auch in Richtung unserer LSB-Nutzer, als da sind Grundschulen, Vereine, Gruppen mit Migrationshintergrund, Reha-Gruppen, etc., durchführen zu können und im Interesse des Schwimmsports hier weiter aktiv zu sein. Für weitere Gespräche stehen wir gerne zur Verfügung.“

Foto: ta