Fehlende Plätze in der Kinderbetreuung: Auf Barsinghausen kommen Millionen-Investitionen zu

Auf Antrag der CDU stellte die Verwaltung jetzt die aktuelle Entwicklung und eine Prognose für die Zukunft vor

BARSINGHAUSEN (ta). Wer gedacht hat, dass sich die aktuelle Schieflage bei den fehlenden Plätzen in der Kinderbetreuung durch die Realisierung der Maßnahmen im Kita-Nothilfeplan der Stadt erledigt, wurde in der letzten Ratssitzung eines Besseren belehrt. Da die CDU-Fraktion hier „dringenden Handlungsbedarf“ sieht, hatte sie im Rahmen der aktuellen Stunde einen Antrag gestellt. Die Verwaltung sollte die aktuellen Entwicklungen und die Konzepte zur Schaffung von ausreichend Betreuungsplätzen darlegen.

Thomas Wolf, 1. Stadtrat

Anhand von Zahlen und Statistiken erläuterte der 1. Stadtrat, Thomas Wolf, dass es in Barsinghausen momentan 873 Kindergartenplätze, 177 Krippenplätze und 130 Kindertagespflegeplätze gebe. Allerdings würden auch jetzt noch 327 Plätze, davon 208 im Kindergartenbereich und 119 im Krippenbereich, fehlen. Durch die Erfüllung des aktuellen Nothilfeplans würden im Kita-, Krippen- und Kindertagespflegebereich insgesamt 261 Plätze geschaffen, hinzu kämen noch 151 Kita- sowie 15 Krippen- und Kindertagespflegeplätze im InKIB-Bereich. Damit werde es in den nächsten Jahren aber nicht getan sein, erläuterte Claudius Reich, Leiter des Fachdienstes Kinderbetreuung, denn durch die geplanten Neubaugebiete in Barsinghausen (Kernstadt + Ortsteile) würden rund 323 neue Wohneinheiten entstehen.

Fachdienstleiter Claudius Reich

Somit würde sich auch der Bedarf nach zusätzlichen Kinderbetreuungsplätzen weiter um vier Kita- und vier Krippengruppen erhöhen. Zur Deckung der Bedarfe sollte die Stadt bei den Planungen für die kommenden Jahre also einen Puffer nach oben einplanen, so Reich. Als Handlungsoptionen schlägt die Verwaltung außerdem vor, soziale Aspekte bei der Vergabe von Kita-Plätzen stärker zu berücksichtigen, einen weiteren Kita-Neubau anzugehen und dort über 200 Kita- und Krippenplätze zu schaffen sowie eine Betriebs-Kita für städtische Beschäftigte aufzubauen. Somit sei bei den Finanzplanungen der Stadt der Bau von drei bisher nicht vorgesehenen Einrichtungen zu berücksichtigen, so dass mit den Personalkosten insgesamt zusätzliche Investitionen in einer Größenordnung von über acht Millionen Euro auf Barsinghausen zukommen würden. Schon im September diesen Jahres solle wegen der Dringlichkeit deshalb die zweite Runde im Kita-Nothilfeplan eingeläutet werden, so Thomas Wolf.

Fotos: Stadt