Rund 110 Gäste nahmen heute an einem Empfang im Zechensaal teil / Ausstellung beleuchtet die letzten 50 Jahre und mehr
BARSINGHAUSEN (ta). Noch vor der Eröffnung des Stadtfestes hatte die Stadt zu einem Empfang in den Zechensaal eingeladen. Anlässlich der Verleihung der Stadtrechte an Barsinghausen waren auch der Vizepräsident des Niedersächsischen Landtages, Bernd Busemann, und der Hauptgeschäftsführer des niedersächsischen Städtetages, Dr. Jan Arning zu dem offiziellen Festakt gekommen. Vorgestellt wurde außerdem eine Ausstellung zum Thema, die vom städtischen Verwaltungsmitarbeiter, Christian Kneußel, zusammengestellt worden war und ab Montag und dann für drei Wochen im Rathaus I zu den normalen Öffnungszeiten besucht werden kann.
Bürgermeister Marc Lahmann betonte in seiner Rede, die Aushändigung der Stadtrechte-Urkunde am 21. August 1969 an seinen Vorgänger Walter Theil und die Veränderung in der Qualität der Siedlungsart habe das Bewusstsein der Barsinghäuser verändert. Und nach der folgenden Gemeindereform in 1974 „waren dann alle 18 Ortsteile Basche“. Nachdem ein erster Antrag auf die Stadtrechte im Jahr 1934 noch nicht von Erfolg beschieden gewesen sei, habe es 1969 geklappt und zu einer unübersehbaren optischen Entwicklung des Stadtbildes geführt. Als Beispiele nannte Lahmann den einsetzenden Bauboom, das Sticherhochhaus oder auch den Bau der KGS. Die Verleihung der Stadtrechte habe aber auch auf anderen Gebieten Kräfte freigesetzt. Beispiele seien der Schulsektor oder auch die Entwicklung hin zur Volkshochschule. Nicht zu vergessen sei auch der NFV, der allerdings schon vorher zur Ausprägung Barsinghausens beigetragen habe. Wirkliche kulturelle Aushängeschilder, auf die die Stadt stolz sein könne, seien die Deister-Freilicht-Bühne, Calenberger Cultour & Co und demnächst die Kulturfabrik „Krawatte“. Ein weiterer Schritt hin zur Stadt sei dann der Umbau der Marktstraße zur Fußgängerzone gewesen. Frühere Pläne zur Bebauung des Haldengeländes mit Wohnungen seien zwar nicht realisiert worden, trotzdem habe sich Barsinghausen nicht zuletzt durch die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen und Interessenverbänden sehr positiv entwickelt. Seine Sorge sei allerdings generell, dass die Selbstverwaltungsrechte der Städte und Gemeinden zunehmend durch Erlasse beschnitten werden könnten, so Lahmann.
Anschließend trat Bernd Busemann, Vizepräsident des Landtages, ans Rednerpult. Es habe 1969 alles gepasst, als der Antrag Barsinghausens zur Verleihung der Stadtrechte geprüft worden sei. Nachdem „Berchingehusen“ erstmals urkundlich vor 800 Jahren erwähnt worden sei, habe in späteren Jahren insbesondere der Kohleabbau die Entwicklung stark geprägt. Immerhin seien im Jahr 1910 rund 50% der Barsinghäuser im Bergbau beschäftigt gewesen. Als der Abbau der Kohle in 1956 eingestellt worden sei, habe dies einen Einschnitt bedeutet. Aber, so Busemann weiter, Barsinghausen habe die Herausforderung angenommen und gemeistert. „Hier lässt es sich leben. Das Projekt 50 Jahre Stadtrechte ist geglückt.“
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