Feuerwehren: Fahrzeugbeschaffungen und Baumaßnahmen prägen das Dienstjahr 2016

Stadtbrandmeister Dieter Engelke stellt seinen Jahresbericht vor

Stadtbrandmeister Dieter Engelke

BARSINGHAUSEN (red). Für die Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet wurden im vergangenen Jahr vier neue Einsatzfahrzeuge in den Dienst gestellt. Die Ortsfeuerwehr Eckerde hat als Ersatz für das 35 Jahre alte Löschfahrzeug ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser neuer Generation erhalten. Ein der gesamten Stadtfeuerwehr zur Verfügung stehender Einsatzleitwagen1 wurde bei der Schwerpunktfeuerwehr Barsinghausen stationiert. Dieses, der kommunikativen Einsatzführung- und abwicklung dienende Fahrzeug, wurde u.a. mit neuester EDV- und Kommunikationstechnik ausgestattet und für die zu erwartende digitale Funktechnik vorbereitet. Das Fahrzeug ersetzt ein 25-jähriges Altfahrzeug. Für den aus wirtschaftlichen Gründen abgegebenen Mannschaftstransportwagen der Schwerpunktfeuerwehr, aus dem Jahr 1998, wurde ein Ersatzfahrzeug bereitgestellt. Nach einer sich als sehr langwierig dargestellten Beschaffung eines ebenfalls für die Stadtfeuerwehr in Barsinghausen stationierten Gerätewagen-Logistik, ist dieses Fahrzeug nun mehr ebenfalls in den Dienst gestellt. Der Gerätewagen dient u.a. auch der Regionsfeuerwehr als Transport- sowie Zugfahrzeug und wurde hierfür von der Region Hannover mit 20 % der Anschaffungskosten bezuschusst. Allen Beschaffungen ist eine sehr intensive Ausarbeitung von Ausstattungsmerkmalen vorausgegangen. Hierfür wurden eigens Arbeitsgruppen aus Vertretern der jeweiligen Ortsfeuerwehr und der Stadtfeuerwehr gebildet. Die Anschaffung dieser Anzahl von Fahrzeugen war nur aufgrund der Zusammenfassung der Fahrzeugbudgets mehrerer Haushaltsjahre möglich. Der Ortsfeuerwehr Eckerde konnte nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit der Erweiterungs- und Neubau am Feuerwehrhaus übergeben werden. Den Mitgliedern der Ortsfeuerwehr Eckerde gebührt hier eine hohe Anerkennung für die in diesem Rahmen erbrachte Eigenleistung. Ein resultierender Motivationsschub hat sich bereits eingestellt und ist an der Dienstbeteiligung als auch der Mitgliederzahlen erkennbar. Nach sehr intensiven architektonischen Planungsvorbereitungen, insbesondere auch durch die Mitglieder der Ortsfeuerwehr, zum Um- und Erweiterungsbau am Feuerwehrhaus Hohenbostel, liegt nunmehr die Baugenehmigung vor. Gemeinsam mit einem beauftragten Architektur- und Planungsbüro werden gerade die Arbeiten für den anstehenden Baubeginn vorbereitet. Unter Beteiligung der Wehrmitglieder soll hier im frühen Frühjahr begonnen werden. Der für 2016 geplante Umbau am Feuerwehrhaus Großgoltern wurde aufgrund von angezeigten Bedenken der Feuerwehrunfallkasse zum Umbau, aber auch zum Feuerwehrhaus selbst, zurückgestellt. Auch der jetzige Standort steht damit in Frage. Andere Realisierungsmöglichkeiten, auch unter Betrachtung der Standortfrage, werden zurzeit von Verwaltungsführung und Feuerwehr sondiert. Vor dem Hintergrund einer anstehenden Fahrzeugbeschaffung und den „amtlichen“ Vorgaben, ist das weitere Vorgehen zeitnah festzulegen. Der Rat der Stadt hat hierfür Mittel im Haushalt 2017 eingestellt. Im ähnlichen Zustand befindet sich das Feuerwehrhaus in Groß Munzel, wo eine bereits unwirtschaftliche Elektroheizung ausgefallen ist und nur ein Provisorium die nötigen Temperaturen sicherstellt. Eine Raumnot, analog Großgoltern, ist hier ebenso gegeben.

Die Einsatzzahlen sind im Vergleich zu den Vorjahreszahlen in 2016 leicht rückläufig. Dennoch sind die 430 Einsätze insgesamt ein Aufkommen, das nur mit einem funktionierenden System einer Alarm- und Ausrückeordnung im Verbund aller Ortsfeuerwehren abzuleisten ist. Natürlich waren die Einsätze am 23.01. in der da noch im Bau befindlichen Asylbewerber- unterkunft, Hannoversche Straße und die PKW-Brände am Rathaus am 28.01. neben der feuerwehrtaktischen Relevanz, durch ihre hohe Medienwirksamkeit und der gesellschaftspolitische Ausstrahlung von hoher Bedeutung. Wieder die Vielzahl der Verkehrsunfälle, insbesondere auf der B65 und BAB 2, mit schwerstverletzten Personen oder auch mit Todesfolge, haben die Einsatzkräfte sicherlich an die Grenzen ihrer psychischen Belastung gebracht. Auch die Rettung von Personen aus Notlagen, wie hilflos hinter verschlossener Tür, ist da sehr belastend. Die Vielfalt der Einsätze, dies zeigen z.B. ein Gefahrguteinsatz an einem Wohnhaus oder die Evakuierung von Bahnreisenden nach Wildunfall, setzt immer mehr eine hohe Kompetenz der Einsatzkräfte voraus. Zur Abarbeitung der Einsätze waren in 2016 wieder alle 17 Ortsfeuerwehren mehrfach im Einsatz. 

Einsatzstatistik 2016 (Stand 31.12.2016): 

Einsätze insgesamt:                                  430

davon:

Brandeinsätze                                            148

Hilfeleistungseinsätze                              204

Brandsicherheitswachen                           38

Fehl-/Unfugalarme                                      40

Die Mitgliederzahlen der 17 Ortsfeuerwehren können überwiegend als stabil bezeichnet werden. Neben den wenigen Ortsfeuerwehren mit rückläufigen Tendenzen, haben auch einige im Verhältnis zur Gesamtzahl erhebliche Zuwächse zu verzeichnen. In den 17 Ortsfeuerwehren sind insgesamt 587 Einsatzkräfte tätig, 19 weniger als im positiven Vorjahr. Der Anteil der weiblichen Aktiven liegt konstant bei 91 Kameradinnen. Nach dem Vorjahresanstieg sind die Zahlen bei den 16 Jugend- und 7 Kinderfeuerwehren leicht rückläufig. Um dem entgegenzuwirken ist u.a. die Gründung weiterer Kinderfeuerwehren in den Ortsteilen unabdingbar. Eine, alle Medien und soziale Netzwerke nutzende, moderne Öffentlichkeitsarbeit ist gerade hier von immenser Bedeutung. Die gesellschaftliche Bedeutung des Ehrenamtes Feuerwehr muss noch mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gebracht werden. Eine sich in 2016 eigens hierfür konstituierte Fachgruppe, aus überwiegend sehr jungen Feuerwehrmitgliedern, entwickelt und erstellt in diesem Zusammenhang gerade eine neue Homepage für die Stadtfeuerwehr. Als Informationsplattform ist diese Voraussetzung für alle weiteren Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit und Mitgliedergewinnung. Der wieder steigende Anteil an fördernden Mitgliedern zeigt die hohe Akzeptanz in der informierten Bevölkerung. 

Mitgliederstand 2016                                         (31.12.2016) 

Aktive                                                                          587

Kinder-/Jugendfeuerwehr                                       252

Altersabteilung                                                          267

Musik- und Spielmannszüge                                 137  (24 auch aktiv)

Fördernde Mitglieder                                             4072

insgesamt                                                                5.291                                                          =====

An der auf Barsinghäuser Stadtebene wieder in ehrenamtlicher Eigenregie durchgeführten Truppmannausbildung haben im Teil I 22 Kameradinnen und Kameraden teilgenommen, den Teil II haben 20 Teilnehmer absolviert. Auf Regionsebene wurden 50 Lehrgangsplätze besetzt. Auf der Landesebene haben insgesamt 54 Einsatzkräfte in der Hauptsache die Führungslehrgänge besucht. Bei den in Holtensen durchgeführten Stadtwettkämpfen konnte die Löschgruppe von der Ortsfeuerwehr Nordgoltern den ersten Platz belegen. Für 2017 ist die Beschaffung eines Löschfahrzeugs für die Ortsfeuerwehr Landringhausen vorgesehen. Die Fahrzeugbeschaffungen für Holtensen und Langreder sollen vorbereitet werden. Die notwendigen Beschaffungen zur Einführung des Digitalfunks werden vorgenommen. Am Feuerwehrhaus Hohenbostel werden die Bauarbeiten beginnen und für die Ortsfeuerwehr Großgoltern ist ein evtl. notwendiger Grunderwerb mit Planungsvorbereitungen zum Neubau zu realisieren. Zur noch besseren Bündelung von Kompetenzen wird sich Anfang 2017 eine neue Fachgruppe – Technik – konstituieren, um u.a. der Stadtfeuerwehrführung vorbereitend auf Haushaltsberatungen und Mittelzuweisungen konzeptionell zu zuarbeiten.