Finanzausschuss votiert einstimmig für Liquiditätshilfe für die Stadtwerke in Höhe von 2 Millionen Euro

Die Summe soll laut Stadtwerke-Geschäftsführer Shteryo Shterev bis zum Sommer wieder an die Stadt zurückgezahlt werden / Kurzfristiger Geldbedarf der Stadtwerke resultiert aus den Folgen des Ukraine-Krieges

Shteryo Shterev, Geschäftsführer der Stadtwerke Barsinghausen, erläutert im Finanzausschuss die Hintergründe der Liquiditätshilfe.

BARSINGHAUSEN (ta). Die Mitglieder des Finanzausschusses haben heute einmütig für die Gewährleistung einer maximalen Zwei-Millionen-Euro-Finanzspritze der Stadt für die Stadtwerke Barsinghausen gestimmt. Der Bürgermeister soll beauftragt werden, kurzfristig mit den Stadtwerken einen Kreditvertrag zu schließen. Aufgrund des Ukraine-Krieges ist es bei den Stadtwerken zu einer erwarteten Deckungslücke gekommen, die aus den veränderten Zahlungsmodalitäten der Vorlieferanten im Energiemarkt, dem Ausfall der Dezember-Abschläge wegen der Gaspreisbremse und im geringen Umfang aufgrund der Jahresabrechnungen im Wasserbereich resultiert. Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Shteryo Shterev, erläuterte, normalerweise gingen die Stadtwerke zu Beginn des Jahres in Vorleistungen für die Abschläge der Kunden. Zudem lägen die Bezugspreise bei Energie momentan dreimal höher als gewohnt. Im Vergleich zu einem Bankkredit stelle die Liquiditätshilfe der Stadt die vernünftigere Lösung dar und die Stadtwerke würden sicherlich in der Lage sein, die Hilfszahlung im Sommer diesen Jahres wieder zurückzuzahlen. Belastet sei der Haushalt der Stadtwerke ohnehin durch den defizitären Betrieb des Deisterbads, wo momentan obendrein untersucht werde, ob an der Deckenkonstruktion Ausbesserungen nötig seien. Darum werde das Bad jetzt erst einmal sechs bis acht Wochen geschlossen bleiben, so Shterev. Alle Fraktionen stimmten der Überbrückungshilfe zu, Thomas Struß von „Aktiv für Barsinghausen“ wollte zudem wissen, wie sich die Situation in den kommenden Jahren darstellen werde – auch mit Blick auf die angeschlagene Finanzlage der Stadt. Finanzdezernent Stefan Müller sagte, hier werde im Verbund von Stadt, Stadtwerken und der Stadtentwässerung an einer kompatiblen Lösung gearbeitet. Dies begrüße Shteryo Shterev ausdrücklich. Die Schaffung einer Cash-Pool-Lösung innerhalb der Kommune wäre wünschenswert. Die aktuelle Liquiditätshilfe für die Stadtwerke wurden rechtlich geprüft und auch die Kommunalaufsicht der Region Hannover hat keine Bedenken vorgebracht.

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