„Frauen haben in 100 Jahren verdammt viel hingekriegt“

Im Rathaus I wurde heute die Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ mit zahlreichen Interessierten eröffnet

Die Gleichstellungsbeauftragte, Susanne Brandts, und Bürgermeister Marc Lahmann eröffnen die Ausstellung.

BARSINGHAUSEN (ta). Mit dem Ende des 1. Weltkriegs gingen in Deutschland zahlreiche Veränderungen einher. Die Republik folgte auf das Kaiserreich und nach einem langen Kampf der Frauenbewegung beschloss das Parlament auch, dass Frauen zum ersten Mal an Wahlen teilnehmen durften. Diesem Wahlrecht hat die Stadt Barsinghausen eine schon jetzt viel beachtete Ausstellung gewidmet, die heute Abend im Foyer des Rathauses I mit über 100 Gästen eröffnet wurde. Federführend bei der inhaltlichen Gestaltung war die städtische Gleichstellungsbeauftragte, Susanne Brandts, die dabei von Stadtarchivar Gerald Bredemann und Barsinghausens Ehrenbürgerin, Rosemarie Struß, maßgeblich unterstützt wurde. Anhand von 13 Porträts wird das Leben und Wirken von Barsinghäuser Frauen gezeigt, die im letzten Jahrhundert einen besonderen Beitrag für die Stadtgesellschaft geleistet haben. „Mir ging es dabei um Persönlichkeiten, die in verschiedenen Berufsfeldern oder gesellschaftlichen Bereichen wichtige Impulse gegeben haben, also quasi Pionierinnen waren – sei es als Geschäftsfrau, Politikerin, als Ärztin oder auch im Vereinsleben“, beschrieb Brandts ihre Intention. Offen sei in Barsinghausen aber immer noch, wann es hier die erste Bürgermeisterin geben werde. Fest stehe jedoch, dass Frauen in Deutschland in den letzten 100 Jahren verdammt schnell viel hingekriegt hätten, so Brandts. Bürgermeister Marc Lahmann betonte, es gäbe immer noch Ungleichheiten, obwohl die Verfassung die Gleichberechtigung garantiere. Das Erreichte sei vor allem ein Verdienst von kämpferischen Frauen. Die Ausstellung kann noch bis zum 30. November in der Rathaushalle während der normalen Öffnungszeiten besucht werden, außerdem können Einzelführungen mit Susanne Brandts vereinbart werden.

Foto: ta