Frauenberatungsstelle in Barsinghausen zieht nach neun Monaten eine erste Bilanz

BARSINGHAUSEN (red).

Seit Anfang diesen Jahres gibt es in der Marktstr. 33 eine Frauenberatungsstelle in Barsinghausen. Aber auch aus den Nachbarkommunen können sich Frauen hier beraten lassen. Vorher mussten sich die Frauen auf den Weg in eine der Beratungsstellen in der Region Hannover machen, wenn sie Hilfe suchten, um sich vor allem bei Problemen bei häuslicher Gewalt beraten zu lassen. In den achtziger Jahren gab es in der Bahnhofstr. 3 einen Frauentreff. Den Verein Frauentreff e. V. gab es seit 1978. Im Frauentreff war ab 1986 eine ABM-Kraft beschäftigt, deren Tätigkeit darin bestand, sich um frauenspezifische Belange zu kümmern. Ein Erfolg, der durch die frauenpolitische Arbeit des Frauentreffs erzielt werden konnte, war, dass am 1. Oktober 1987 die erste Frauenbeauftragte in Barsinghausen und im ehemaligen Landkreis Hannover ihre Arbeit aufgenommen hatte. Ende der neunziger Jahre mussten die Räumlichkeiten in der Bahnhofstraße aufgegeben werden. Eine Beratungsstelle für Frauen war nicht mehr vorhanden. Die Belange der Frauen wurden ab dem Zeitpunkt fast ausschließlich von der Frauen- bzw. Gleichstellungsbeauftragten wahrgenommen. Professionelle Hilfe bei Fällen häuslicher Gewalt erhalten jedoch Frauen nur in den Frauenberatungsstellen, da die dort tätigen Beraterinnen eine spezielle Ausbildung haben. Die Region Hannover, Team Gleichstellung, hat sich in besonderem Maße dafür eingesetzt, dass eine Neuordnung der Frauenberatungsstellen, erfolgte, da in der Region Hannover es unterschiedliche Strukturen gab und auch die Förderung der Beratungsstellen durch öffentliche Gelder sehr unterschiedlich erfolgte. Die Mittel bei der Region Hannover wurden aufgestockt und es erfolgte ein ca. einjähriger Prozess, um mit den Kommunen und den bisherigen Anbietern/Frauenberatungsstellen abzuklären und zu verhandeln, wie die Verteilung der Mittel erfolgen soll und ob die Kommunen sich mit eigenen Mitteln beteiligen werden. In Barsinghausen hat sich die Gleichstellungsbeauftragte, Susanne Brandts, im Sozialausschuss und auch im Finanzausschuss, der auch für Gleichstellung zuständig ist, dafür eingesetzt, dass die Stadt Barsinghausen Fördergelder für die Frauenberatungsstelle zur Verfügung stellt. In der Ratssitzung am 3.07.2019 wurde beschlossen, eine Frauenberatungsstelle mit jährlich 27.371,00 € mitzufinanzieren. Zunächst jedoch für 3 Jahre. Der Beschluss wurde einstimmig von allen Ratsfraktionen mitgetragen! Für Barsinghausen hatte sich die AWO Region Hannover dafür beworben, in Barsinghausen eine Frauenberatungsstelle einzurichten.Am 18. Dezember 2019 wurde im Regionshaus in Hannover der Zuwendungsvertrag unterzeichnet. Für die Region Hannover war Hauke Jagau, Regionspräsident, für die AWO Burkhard Teuber, Vorstandsvorsitzender, und für die Stadt Barsinghausen Dr. Thomas Wolf, Erster Stadtrat, anwesend. Nachdem der Vertrag unterzeichnet war, mussten geeignete Räumlichkeiten und Personal gefunden werden. In der Marktstraße 33 wurde eine Wohnung, in der vorher eine Rechtsanwaltskanzlei tätig war, frei und konnte von der AWO angemietet werden. Und mit Anne Vogt (Diplom-Pädagogin mit Zusatzqualifikation im therapeutischen Bereich), die in einer Nachbarkommune lebt, konnte eine gut ausgebildete Fachkraft für die Arbeit in der Frauenberatungsstelle Barsinghausen gewonnen werden, sodass die Arbeit gleich im Januar 2020 aufgenommen werden konnte. Zum 1. April sollte mit den Ratsmitgliedern und interessierten Bürger und Bürgerinnen die Einweihung der Frauenberatungsstelle gefeiert werden. Corona-bedingt wurde die Veranstaltung abgesagt und soll im nächsten Jahr zum einjährigen Bestehen nachgeholt werden. Die Frauenberatungsstelle wurde bisher gut angenommen. Ein ausführlicher Bericht erfolgt im Finanzausschuss am 26. November. Am kommenden Montag, 28. September, von 14 bis 16 Uhr, können Frauen erstmals eine kostenlose Rechtsberatung in der AWO Frauenberatungsstelle Barsinghausen erhalten. Rechtsanwältin A. Schwarz berät Frauen zu familienrechtlichen Aspekten. Das Angebot richtet sich an Frauen, die bisher noch nicht durch eine Rechtsanwältin vertreten werden. Eine telefonische Anmeldung ist unbedingt erforderlich und wird unter der Telefonnummer 05105/ 66 13 550 entgegengenommen.

Foto: Stadt