Friedwaldpläne: Pro und Contra aus den Reihen der Bürger

Befürworter überreichen Unterschriftenliste / Gegner antworten mit offenem Brief

BARSINGHAUSEN (ta). Die Pläne der Forstinteressentenschaft Barsinghausen-Altenhof zur Einrichtung eines sogenannten Friedwaldes im Bullerbachtal schlagen hohe Wellen. Befürworter und Gegner des alternativen Bestattungsprojekts meldeten sich in der gestrigen Ratssitzung zu Wort.

IMG_4439Gisela Langelotz übergab eine Liste mit 373 Unterschriften von Bürgern an Bürgermeister Marc Lahmann und den Ratsvorsitzenden, Bernd Gronenberg. Dabei gehe es nicht um Lobbyismus für eine bestimmte Gruppe von Waldbesitzern, heißt es in einem erläuternden Schreiben, vielmehr werden die im Rat vertretenen Parteien aufgefordert, eine baldige Entscheidung zur Realisierung des Friedwaldes zu fällen. Es handele sich um ein zusätzliche Form der Bestattung, die offensichtlich dem Bedürfnis der heutigen Generation entspreche. Während man in Barsinghausen über die entsprechenden Waldflächen verfüge, gäbe es „Abwanderungen“ nach Bredenbeck, gaben die Befürworter zu bedenken.

Stellvertretend für die Anwohner, die einen Friedwald im Bullerbachtal ablehnen, überreichte Kai Bublitz einen offenen Brief. An die Adresse der Forstinteressentenschaft gerichtet, wird darin die Auffassung vertreten, dass sich der betreffende Bereich keineswegs für einen Friedwald eigne. Im Kern wird bezweifelt, dass eine Beschränkung auf maximal 80 Bestattungen pro Jahr zu gewährleisten ist. Dabei wird auf die Situation in Bredenbeck verwiesen, wo die Bestattungszahlen offensichtlich stetig am steigen sind. Auch für Barsinghausen sei zu befürchten, dass die Begräbnisse deutlich über den geschätzten Zahlen bewegten. Einhergehend sei zu erwarten, dass sich das Verkehrsaufkommen durch die Besucher vergrößert und die schon jetzt bestehenden Parkprobleme an der Sängereiche und am Naturfreundehaus verschärften. Das Anlegen von neuen Wegen und Straßen sei aber nach der Landschaftsschutzverordnung verboten. Ferner seien Konflikte zwischen den mit Autos anfahrenden Besuchern und Spaziergängern, Kindern und Sportlern zu erwarten, meinen die Gegner des Friedwaldes, die kein gewerblich genutztes Waldstück „vor die Nase gesetzt“ haben wollen.

 

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