Die Knollen haben ein kühles Frühjahr und dann die Hitze überstanden
REGION (red). Für Niedersachsens Frühkartoffelanbauer neigt sich eine abwechslungsreiche Saison dem Ende. Sie hatte Höhen und Tiefen zu bieten, fasst Henning Meyer zusammen. Der Vorsitzende der niedersächsischen Frühkartoffelerzeugergemeinschaft erinnert an die extrem kalten Nächte im April und den zu kühlen Mai. „Unsere Landwirte mussten sehr um ihre Pflanzen bangen“, sagt er in der Rückschau. Das gilt auch für die ungewöhnlich heißen Tage im Juni und Juli. Bei Temperaturen von weit über 30 Grad kommen auch Pflanzen an ihre Grenzen. Die Landwirte haben ihnen mit der Beregnung etwas Kühlung verschafft und die Kartoffeln damit über die Hitzewelle gerettet. Die Schwierigkeiten im ackerbaulichen Handling wurden den Landwirten durch eine deutlich bessere ökonomische Bilanz als in anderen Jahren ausgeglichen. „Die Kartoffeln aus dem Erntejahr 2018 waren weitgehend verkauft, als wir Ende Mai unsere ersten Knollen gerodet haben“, sagt Meyer. Importkartoffeln aus dem Mittelmeerraum lagen nur bis Mitte Juni in den Verkaufsregalen. „Wir haben ein pflanzenbauliches schwieriges Jahr gut gemanagt und die gute Nachfrage aus des Lebensmitteleinzelhandels stets bestens bedienen können“, freut sich Henning Meyer und fügt an: „Die Frühkartoffelsaison 2019 hat den Landwirten durchaus Spaß gemacht, weil endlich mal wieder auch die Preise für uns gepasst haben“. Rund 130 Frühkartoffelanbauer rund um den Großraum Hannover sind in der Erzeugergemeinschaft zusammengeschlossen. Sie betreiben auf knapp einem Drittel der rund 2.700 Hektar großen Anbaufläche einen zusätzlichen Aufwand zur Ernteverfrühung. So pflanzen sie vorgekeimte Knollen, die direkt mit dem Wachstum loslegen können oder schützen die jungen Pflanzen im zeitigen Frühjahr mit Vlies gegen den Frost. Dieser zusätzliche Aufwand muss sich für die Anbauer in höheren Preisen auszahlen, in diesem Jahr dürfte diese Hoffnung sich zumeist erfüllt haben.
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