Für den Erhalt und Schutz von Bäumen: NABU und BUND überreichen fast 100 Unterschriften an Bürgermeister Schünhof

Anlass für die Unterschriftensammlung war die „unglückliche“ Fällung der Kastanie an der Wilhelm-Heß-Straße

V.li.: Frank Roth (BUND), Bürgermeister Henning Schünhof und Elke Steinhoff vom NABU

BARSINGHAUSEN (ta). Die BUND-Ortsgruppe und der NABU Barsinghausen beklagen, dass es in Barsinghausen immer weniger Stadtbäume gibt. Das sei früher in vielen Straßenzügen ganz anders gewesen. Anlässlich der Fällung einer alten Kastanie an der Wilhelm-Heß-Straße haben die beiden Naturschutzorganisationen eine Unterschriftensammlung für den besseren Schutz und Erhalt von Bäumen im Stadtgebiet initiiert. Bislang seien fast 100 Unterschriften zusammengekommen, erklärten heute die NABU-Vorsitzende, Elke Steinhoff, und Frank Roth, BUND-Vorsitzender, bei der Übergabe der Liste an Bürgermeister Henning Schünhof. „Wir wünschen uns einen effektiveren Baumschutz in Barsinghausen, denn ohne geht es nicht. Bei Bebauungsplänen sollten vorher die vorhandenen Gehölze aufgelistet werden und während der Bauphase sind dann die erhaltenswerten Bäume zu sichern sowie vor Verletzungen, Bodenverdichtungen oder Aufschüttungen zu schützen. Ist ein Bestand wirklich nicht zu halten, sollte unbedingt für Ersatzpflanzungen und Ausgleichsflächen gesorgt werden“, betonten Steinhoff und Roth. Krüppelwüchsige Bäume oder kleine Alibibäume seien eben kein adäquater Ersatz für alte, gestandene Bäume, die wichtig für das Klima, das Reinigen der Luft, den Temperaturausgleich, die Dämpfung von Lärm und das Wohlbefinden der Menschen seien. Darüber hinaus würden Bäume auch in Neubau- und Gewerbegebieten das Erscheinungsbild befördern. Steinhoff und Roth sind sich sicher, der konsequenteste Schutz für Bäume wäre eine kommunale Baumschutzsatzung. Eine solche Satzung würde dem Fällen von nachweislich kranken oder „gefährlich gewordenen“ Bäumen nicht entgegenstehen. Bürgermeister Henning Schünhof dankte für die Unterschriftenliste und erklärte, die Stadt wertschätze Bäume in städtischer Zuständigkeit und sei mit entsprechendem Personal auch bestrebt, so viele Bäume wie möglich zu erhalten. Manchmal müssten Bäume aber wegen ihres Zustands oder aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht weichen. Die Fällung der alten Kastanie durch die Baufirma sei unglücklich abgelaufen, räumte Schünhof ein. Elke Steinhoff sagte dem Naturschutz in Barsinghausen seien in diesem Jahr schon zehn sehr strittige Baumfällungen aus der Bürgerschaft gemeldet worden, teilweise habe man auch die Polizei eingeschaltet. Um die Bedeutung von Bäumen noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, sei zum einen die Erstellung einer Liste von gefällten Bäumen in Barsinghausen geplant. Zudem sollten schon in diesem Monat regelmäßige Besichtigungen von „Bäumen des Monats“ starten, kündigte Frank Roth an.

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