Für die geflüchteten Kinder und Betreuer aus Odessa wird eine große Unterkunft gesucht

GROßGOLTERN/BARSINGHAUSEN (fk). 

Begleiter, Kinder sowie ihre Gastgeber sind eine große Familie und genießen die Ruhe im Rittergut Großgoltern.

Endlich angekommen sind die 49 Kinder und ihre zehn Begleiter, die der Verein Kinderheimat Odessa der Hoffnungsgemeinde Barsinghausen nach einer langen und anstrengenden Reise aus der Stadt Odessa/Ukraine am Schwarzen Meer nach Barsinghausen geholt hat. Kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine haben sich die Verantwortlichen sich dafür entschieden, die Kinder zu evakuieren. Erst ging es mit der Bahn über Kovel an die ukrainische Grenze nach Polen und von dort aus weiter nach Ruptawa in Polen. Dort nahmen zwei Busse die Kinder auf und brachten sie nach Barsinghausen, wo sie dann in Goltern in Empfang genommen wurden. Untergebracht sind die Kinder vorerst bis zum 19. April, dank des großzügigen Engagement von Alice von Alten, auf dem Rittergut in Großgoltern, wo sie am ersten Wochenende durch die Feuerwehr Großgoltern und mit Unterstützung der Bäckerei Hünerberg verpflegt wurden. „Man muss unterstützen, wo man unterstützen kann“, erklärt Alice von Alten. Olesja Krohinova, die leitende Mitarbeiterin der Kinderheimat in Odessa, berichtete davon, dass die Kinder größtenteils traumatisiert sind und vorerst Zeit, Liebe und Ruhe brauchen, um das Erlebte Verarbeiten zu können. Daher bitten die Helfer im Rittergut auch darum, dass Besucher nicht einfach so vorbeikommen, wenn sie helfen wollen, sondern ihre Hilfe mit der Stadt Barsinghausen oder der Hoffnungsgemeinde abstimmen. „Die Kinder haben den Krieg hautnah erlebt und brauchen jetzt Ruhe“, ergänzt Pastor Roland Bunde von der Hoffnungsgemeinde. Die Kinder haben von 8:00 bis 14:00 Onlineunterricht, der noch aus der Ukraine kommt, und haben dann die Möglichkeit sich auf dem weitläufigen Gelände des Rittergutes zu beschäftigen. Die Verpflegung wird in Eigenregie organisiert und selbstverständlich wird am Sonntag der Gottesdienst der Hoffnungsgemeinde besucht. Olesja Krohinova ist sehr dankbar für die Hilfe, die Solidarität, die Unterstützung und dafür, dass man in Barsinghausen aufgenommen wurde. Laut Olesja Krohinova ist es, wie zu Freunden nach Hause zu kommen. „Die Kinder fühlen sich hier sehr sicher“, erklärt sie und hofft zugleich, irgendwann wieder in die Ukraine zurückkehren zu können. Daher wäre es schön, ein Zuhause in Barsinghausen zu finden, welches Sicherheit bis zum Ende des Krieges bietet. Das ist auch derzeit das größte Problem, was gelöst werden muss, denn ab dem 19. April wird eine Unterkunft benötigt, in der man die rund 60 Personen unterbringen kann. Da man in Odessa sozusagen im Familienverbund gelebt hat, ist es im Sinne der Kinder nicht möglich, die Gruppe zu trennen. Wer also eine Lösung für dieses Problem hat oder helfen möchte, erreicht die Hoffnungsgemeinde per E-Mail unter hoffnung.ukraine@gmail.com. Spenden können auf das Gemeindekonto IBAN: DE97 5009 2100 0000 1551 01 mit dem Verwendungszweck „Flüchtlingshilfe Ukraine“ überwiesen werden.

Foto: Krüger