Für prachtvolle Rosen braucht es den richtigen Schnitt

Der Deister-, Obst- und Gartenbauverein hatte zum Lehrgang eingeladen

BARSINGHAUSEN (red). Zu einem großen Erfolg wurde der Rosenschnittlehrgang am 28. Oktober 2017, zu dem der Deister-Obst- und Gartenbauverein Barsinghausen eingeladen hatte. Trotz des unfreundlichen Herbstwetters hatten sich 12 Vereinsmitglieder und Gäste im Gar­­ten von Bernhard Stichnoth eingefunden, um sich von der Lehrgangsleiterin Marita Hemmann in die Geheimnisse des Rosenschnittes einführen zu lassen. Für die praktische Arbeit standen mehrere Rosenarten zur Verfügung. Frau Hemmann ver­stand es ausgezeichnet, den aufmerksamen Zuhörern grundlegende Kenntnisse über den Ro­sen­schnitt leicht verständlich und überzeugend zu vermitteln und zu erklären, worauf  es beim Schneiden ankommt. „Beim Rosenschnitt ist zu berücksichtigen, welche Wuchsform die Rose hat. Niedrig­wachsende Sorten sind anders zu behandeln als Strauchrosen, Stammrosen oder Kletter­rosen. Jedoch gibt es für alle Wuchsformen bestimmte Grundregeln,“ so die Expertin. „Man schneidet einen Trieb stets wenige Millimeter oberhalb einer nach außen wachsen­den Knospe. Die Schnittfläche sollte schwach geneigt sein, damit das Regenwasser leicht ablaufen kann; sie darf nicht zu schräg sein, damit die Wundfläche möglichst klein ist.  Schneidet man einen Trieb in zu großem Abstand oberhalb einer Knospe, so wird der stehengebliebene Teil zwischen Knospe und Schnittstelle nicht aus­reichend mit Nähr­stoffen versorgt und stirbt ab.“ Eine häufig gestellte Frage ist, wie weit man Rosentriebe zurückschneiden sollte. „Das hängt von der Wuchsform und vom Zustand der Rose ab, aber auch von der Jahreszeit. Beim Herbstschnitt kürzt man die Triebe oft nur wenig, denn bei einem zu kräftigen Schnitt können Frostschäden bis in den bodennahen Bereich der Triebe vordringen, und die dort befindlichen schlafenden Knospen würden erfrieren. Im Herbst sollte man aber min­destens so viel wegschneiden, dass Erreger und Pilze in den Trieben nicht überwintern können. Im Frühjahr kürzt man wenn nötig auch den unteren Bereich der Triebe und entfernt die erfrorenen Teile,“ erklärte die Lehrgangsleiterin. Eine wichtige Schnittregel besteht darin, dass man abgestorbene, dünne, schwache, kranke und verletzte Triebe entfernt. Zu dicht stehende Triebe nehmen sich gegenseitig Licht und Luft weg und behindern die Blütenansätze; daher lichtet man solche Triebe aus, indem man die schwächeren und die nach innen wachsenden Triebe entfernt. So können die Ro­sen sich im nächsten Jahr prachtvoll entwickeln. Die Teilnehmer bekamen Ratschläge auch für das Schneiden spezieller Wuchsformen. „Bei Strauchrosen und besonders bei Kletterrosen lässt man kräftige Leittriebe einige Jahre stehen, kürzt nur die abgeblühten Seitentriebe und entfernt alte Leittriebe, damit sich neue Leittriebe an der Basis entwickeln können. So werden die Rosen zugleich verjüngt“, be­tonte Frau Hemmann. Nebenbei lernten die Teilnehmer viel Wissenswertes über den Winterschutz der Rosen, hierzu gehört das Abdecken der Veredelungsstelle in Erdbodenhöhe. „Auch das Düngen hat etwas mit dem Winterschutz zu tun. Rosen sollten ab Juli nicht mehr gedüngt werden; späteres Düngen kann bewirken, dass die Rosen noch im Herbst stark austreiben und die empfind­lichen Neutriebe in der kalten Jahreszeit erfrieren.“, so einer der vielen Ratschläge. Der Rosenschnittlehrgang fand großen Anklang. In beeindruckender Weise führte Marita Hemmann die Teilnehmer durch das interessante Gebiet des Rosenschnittes und gab immer wieder Anre­gungen für die Rosenpflege im eigenen Gar­ten.