Furioser Endspurt: Recken feiern Sieg gegen Balingen

HANNOVER-BURGDORF (red).

2998 Zuschauer in der ZAG Arena feierten ihre Recken mit stehendem Applaus. Dank einer furiosen Schlussphase gewann die TSV Hannover Burgdorf am Donnerstag mit 31:27 (16:13) gegen HBW Balingen. Als die Gäste in der 52. Minute eine zwischenzeitliche Vier-Tore-Führung der Gastgeber zum 24:24 ausglichen, drohte das Spiel zu kippen. die hannoverschen Fans ein feines Gespür, dass sie jetzt gebraucht wurden. „Die Stimmung ist fantastisch“, sagte Trainer Christian Prokop nach dem Spiel. Und vor allem half die Atmosphäre. Die Mannschaft hatte aber Glück, dass die Schiedsrichter den Wurf von Filip Kuzmanovski hinter der Linie sahen. Es war das 27:25 und als Lesjak die nächsten beiden Bälle hielt, standen längst alle auf ihren Plätzen. Nach dem Dreher der starken NejcCehte zum 29:25 waren zwei Minuten vor Schluss die Punkte im Sack und der Trainer zufrieden, „weil wir es geschafft haben, den Kopf oben zu behalten.“

Die Recken hätten sich den Krimi ersparen können, verballerten aber wie so oft viele freie Chancen. Veit Mävers gleich einen Siebenmeter und Ivan Martinovic den Nachwurf. Es ging das erste Mal ein Raunen durch die Arena. Binnen 25 Sekunden traf Vincent Büchner dann zweimal im Gegenstoß zum 2:0 (4.). Hannover stand kompakt, machte Tempo und Jonathan Edvardsson traf zum 7:4 (11.). Die Recken kontrollierten in der Folge das Spiel, konnten sich aber nicht absetzen, weil sie oft Nerven in Abschluss zeigten. Die Führung schmolz in der 20. Minute auf 9:8. Die Gastgeber fingen sich aber wieder und Filip Kuzmanovski sorgte für den Höhepunkt des ersten Durchgangs. Mit seinem ersten Ballkontakt fing er das Spielgerät ab und verwandelte ins verwaiste Tor zum 14:11. Für das nächste Highlight sorgte Urban Lesjak nach Wiederanpfiff. Im Vollsprint eilte er zurück in sein Tor, verhinderte den Treffer und verschwand durch den Schwung hinter der Bande. In der Folge setze sich der Chancenwucher der ersten Hälfte fort. Immerhin – Nejc Cehte war hellwach, holte zwei Abpraller und traf zum 20:17 (38.). Das Spiel blieb eng, weil sich die Recken von den Unparteiischen benachteiligt fühlte und an den Pfiffen aufrieben, statt die Ruhe zu behalten. Eine doppelte Überzahl nutzte Balingen eine Viertelstunde vor Schluss zum 22:23. Die Ordnung im Spiel war längst verloren gegangen. Am Ende jubelte aber doch Hannover.

Foto: Uwe Serreck