Gartenbauverein Bantorf genießt Ausflug zum Edersee

BANTORF (red).

Der Obst- und Gartenbauverein Bantorf unternahm bei herrlichem Ausflugswetter am 21. August eine Busfahrt zur Ederseetalsperre, die zu den größten Talsperren Deutschlands gehört. Sie wurde von 1906 bis 1914 erbaut, damit die Überflutungen der Eder vermieden wurde und um die Regulierung der Wasserstände der Weser und des Mittellandkanals vorzunehmen. Beide Maßnahmen stellten eine enorme Verbesserung der Wirtschaft dar. Außerdem konnte im Zuge des Talsperrenbaus auch Energie produziert werden. Der Bau der Staumauer war das letzte große Bauprojekt der Kaiserzeit. Die Ederseetalsperre wurde im Tal der Eder von 1906 bis 1914 gebaut, wobei drei Dörfer umgesiedelt werden mussten. Es entstand eine 270 Meter lange Staumauer mit einer Höhe von 47 Metern, einer Breite von 36 Metern am Grund, die sich oben auf 6 Meter verjüngt. Die Ederseetalsperre ist 27 Kilometer lang und 12 Kilometer breit und 42 Meter tief. und kann 200 Millionen Kubikmeter Wasser stauen. Es gab regenarme Jahre, in denen der Wasserstand bis auf 14% gesunken ist, und Teile der alten Dörfer wieder sichtbar wurden. Der Mindestinhalt ist bei 20 Millionen Kubikmeter festgelegt, der eiserne Stand bei 10 Millionen Kubikmeter.

Der idyllisch gelegene Edersee ist auch ein Touristenmagnet. Zwei Ausflugsschiffe, Edersee Star und Edersee Stern von Waldeck, laden zur Rundfahrten ein und bieten ein vielfältiges Verpflegungsprogramm an. Der Edersee ist ein Naherholungsgebiet für Wassersport und Fischerei. Im zweiten Weltkrieg, am 17. Mai 1943, wurde die Ederseestaumauer von britischen Soldaten bombardiert, und stark beschädigt, um die Industrie (Rüstungsindustrie) zu schwächen. Es ergoss sich eine Flutwelle von 6 – 8 Metern und forderte viele Menschenleben. Die Angaben schwanken zwischen 47 und 68. Der Wiederaufbau erfolgte sofort in der Hitlerzeit. Das Bauwerk wird ständig kontrolliert und erforderliche Sanierungsarbeiten wurden Anfang der 1990er Jahre durchgeführt. Nach Fertigstellung des Brückenelementes wurde die Talsperre weiter stabilisiert durch 104 Dauerfelsanker, die im Abstand von 2,25 Metern gesetzt wurden und 23 Meter unter der Mauer in den Fels ragen. Jeder Anker musste mit einer Kraft von 450 Tonnen gespannt werden. Zum 70. Jahrestag des Angriffs auf die Ederseesperrmauer, also am 17. Mai 2013, organisierte das Sperrmauer-Museum Edersee eine Gedenkfeier, unter Beteiligung regionaler Stellen, es nahmen auch Vertreter aus Australien, Deutschland, England, Neuseeland und den USA teil, was auch in den Medien Beachtung fand.

Oben auf dem Berg thront das Schloss Waldeck, das im 11. Jahrhundert erbaut wurde und das man an Wochenenden besuchen kann. Es bietet u.a. zwei Museen und eine Greifvogelschau. In das nahegelegene Bad Wildungen wurde noch ein Abstecher gemacht, die Region wurde bereits 2000 vor Christus besiedelt , 800 nach Christus wurde das Dorf Bad Wildungen erwähnt und 1242 erhielt der Ort die Stadtrechte; beeindruckend ist die Altstadt und Schloss Friedrichstein. Der Kurpark wurde mit dem Kurpark von Reinhardshausen verbunden und ist somit der größte Kurpark Europas. Die vielen Villen und Kliniken sind Prachtbauten und erstaunen den Betrachter. Es gibt ca. 20 Kliniken, die eine Reihe von Krankheiten behandeln, vor allem Rheumatiker finden dort Linderung. Bad Wildungen ist ein Heilbad, da es dort eisen-, magnesium- und kohlensäurehaltige Quellen gibt, als Mineralwasser wird es von verschieden Firmen vertrieben. Auch viele kulturelle Veranstaltungen werden angeboten. Zahlreiche Restaurants laden zum Verweilen ein und auch die Bantorfer haben vor der Abreise noch eine Stärkung zu sich genommen. Das in Hessen gelegene Ederseetal bietet eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, eine Fahrt dorthin lohnt sich immer.

Text: Doris Grupe / Foto: Dennis Albes