BARSINGHAUSEN (red).
Der Tagesausflug des Deister-Obst- und Gartenbauvereins am 29. Mai in das Uchter Moor und die Fahrt mit der Moorbahn in die eindrucksvolle Moorlandschaft bereiteten den Teilnehmern einen erlebnisreichen Tag. Bei der Hinfahrt wurde eine Pause beim Spargelhof Thiermann in Scharringhausen, Landkreis Diepholz, eingelegt. Hier stand für die Ausflügler ein üppiges und vorzüglich schmeckendes Spargelbüffet bereit. Was dort auf den Tisch kommt, stammt vom eigenen Hof, der auf eine lange Familientradition zurückblicken kann und sich auf den Anbau von Spargel, Erdbeeren, Heidelbeeren und Bohnen spezialisiert hat und natürlich auch weitere landwirtschaftliche Produkte erzeugt. Im Hofladen konnten sich die Gäste von der Reichhaltigkeit und Qualität der angebotenen Köstlichkeiten überzeugen.
Anschließend setzte sich der Bus zur Weiterfahrt nach Diepenau, OT Essern, in Bewegung, wo am Informationszentrum „Tor zum Moor“ bereits die Moorbahn abfahrbereit wartete. Nun hieß es für die Ausflügler: Umsteigen in die Lorenbahn, die nun für mehr als 2 Stunden auf Feldbahnschienen im Schritttempo die Gäste in die einmalige Moorlandschaft brachte. Die Fahrt führte an Flächen vorbei, auf denen Torf abgebaut wird und zum Trocknen lagert. Andere Areale waren schon wieder renaturalisiert und boten den gewohnten Anblick auf eine Moorlandschaft mit wieder vernässten Flächen. Sehr beeindruckend war die Wollgrasblüte, die in dieser Jahreszeit weite Flächen bedeckt.
Die engagierte ehrenamtliche Zugbegleiterin gab den aufmerksamen Gästen während der Rundfahrt interessante Informationen über die Entstehung des Moores, das Torfstechen von Hand in früherer Zeit, den gewerblichen Torfabbau, die Torfverwendung und über die einmalige Pflanzen- und Tierwelt in diesem Lebensraum. Die Fahrt führte dicht an der Fundstelle der weiblichen Moorleiche „Moora“ vorbei, die im Jahre 2000 entdeckt wurde und aus der vorrömischen Eisenzeit stammt. Der Fund hat eine Vielzahl von vorgeschichtlichen Untersuchungen im Uchter Moor ausgelöst. Nach Beendigung der Moorbahnrundfahrt konnten die Teilnehmer im Café „Altes Torfwerk“ Kaffee und Kuchen genießen und die Ausstellungsstücke im angrenzenden Informationszentrum bewundern. Paläontologische Untersuchungen haben ergeben, dass der Leichenfund aus der vorrömischen Eisenzeit stammt, und haben Hinweise geliefert, unter welchen schweren Umständen das zu Tode gekommene etwa 14- bis 18-jährige Mädchen vermutlich gelebt hatte. Aufgrund umfangreicher Bodenproben und Geländearbeiten wurde auch untersucht, welche Ausdehnung das Moor in prähistorischer Zeit hatte und unter welchen Bedingungen die Menschen damals dort ihren Alltag gestalteten. Es konnte nicht geklärt werden, warum das Mädchen im Moor zu Tode gekommen war; über die Umstände, die zum Tode von Moora führten, bildeten sich bald Legenden („Moora und Moorus“).
Nach Beendigung der Moorbahnrundfahrt konnten die Teilnehmer im Cafe „Altes Torfwerk“ Kaffee und Kuchen genießen und die Ausstellungstücke im angrenzenden Informationszentrum bewundern.