Die Veranstaltung mit Dr. Joachim Schröder findet am 12. Juni um 19 Uhr im Regionshaus statt
REGION (red). Die Polizei war ein zentrales Herrschaftsinstrument der Nazi-Diktatur. Gleichwohl wurde lediglich die Geheime Staatspolizei (Gestapo) während der Nürnberger Prozesse zur verbrecherischen Organisation erklärt. Und das, obwohl Heinrich Himmler, Chef der Deutschen Polizei, die Verschmelzung seiner SS mit dem Führungspersonal der Polizei weit vorangetrieben hatte, und obwohl tausende Angehörige von Kriminalpolizei und Ordnungspolizei an Massenverbrechen des NS-Regimes maßgeblich beteiligt waren. Der Historiker Joachim Schröder zeigt, dass Netzwerke ehemaliger Kameraden bis in die Führungsetagen der Innenministerien reichten. Sie verhinderten eine Bestrafung und halfen, die Erzählung der angeblich „unpolitischen“ Polizei während der NS-Diktatur zu etablieren. Dies blieb nicht ohne Folgen für die praktische Polizeiarbeit. Dr. Joachim Schröder ist Historiker, Leiter des Erinnerungsortes Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus. Er beschäftigt sich mit der Geschichte des Nazismus, mit NS-Kontinuitäten und der Erinnerungskultur.
Wann: Donnerstag, 12. Juni, 19 Uhr
Wo: Haus der Region Hannover, Hildesheimer Straße 18, 30169 Hannover
Eintritt: frei
Foto: Ute Neubauer