Gedenkstätte Ahlem lädt für den 20. April zum Vortrag „Verqueres Denken“ ein

REGION (red).

Sie planten den Bundestag zu stürmen, Abgeordnete festzusetzen und Stromausfälle zu verursachen. Die Patriotische Union wollte den Staatsstreich. Listen von Personen die auszuschalten wären, sollen gefunden worden sein. Das Netzwerk um Heinrich XIII. Prinz Reuß vereinte Reichsbewegte und „Querdenkende“. In den vergangenen Monaten haben sie sich radikalisiert. Auf Einladung der Gedenkstätte Ahlem referiert der Journalist und Publizist Andreas Speit am Donnerstag, 20. April, 19 Uhr, im Regionshaus an der Hildesheimer Straße 18 über „Verqueres Denken“ und die Motivation dahinter. Der Eintritt ist frei. Die „Querdenker“ geben vor, für Freiheit- und Grundrechte auf die Straße zu gehen. Die Maßnahmen wegen der Covid-19-Pandemie nennen sie einen Weg in eine Diktatur. Das Maskengebot sei ein politischer Maulkorb, die Impfempfehlung ein körperlicher Angriff. Die Reichsbewegten wollten die Freiheit eines Reiches erreichen. Die Bundesrepublik sehen sie als ein Konstrukt der Fremdherrschaft. Das Grundgesetzt habe keine Gültigkeit, sagen sie. Die Tendenz zur Delegitimierung des Staats und zu Verschwörungsnarrativen haben beide Bewegungen gemein. Mehr noch, sie eint eine antimoderne Sehnsucht nach einer vermeintlich harmonischen Ursprünglichkeit, wo alles seinen festen Platz hat oder im natürlichen Einklang ist. Die Ablehnung von Aufklärung, Demokratie, Pluralismus und Humanismus beschränkt sich nicht auf das herkömmlich rechte Milieu, sie besitzt überdies eine alte Geschichte. In seinem Vortrag hinterfragt Andreas Speit diese Weltbilder innerhalb einer alternativen Szene, die sich emanzipatorisch gebärdet, aber rechtes Gedankengut verbreitet. Nicht ohne auch die Differenzen zu betonen.

Wann:           Donnerstag, 20. April 2023, 19 Uhr
Wo:                Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, 30169 Hannover

Foto: ta