Gegen den Neubau der Krippe hatte die schöne Kastanie keine Chance

Unterschriftensammlung gegen „anscheinend rechtswidrigen Eingriff in die Natur“ gestartet / BUND plant „Baumspaziergänge“

BARSINGHAUSEN (red). Der Sprecher der BUND-Ortsgruppe Barsinghausen, Frank Roth, teilt mit: „Interessierte Bürgerinnen und Bürger haben sich die Situation am Bauplatz der Kita Wilhelm-Hess-Straße angesehen, Informationen über die Bedeutung von Bäumen bekommen und ihr großes Missfallen über die Fällung der Kastanie geäußert. Er war der letzte Baum der geschlossenen Rundum-Begrünung mit Bäumen und Sträuchern am Feuerwehrplatz. Eine wunderschöne rotblühende Kastanie mit einer Höhe von ca.15 Metern. Diese rotblühende Edelkastanie (Aesculus carnea) ist ein sogenannter Herzwurzler: Die Wurzeln breiten sich nach den Gegebenheiten in die Breite und in die Tiefe aus. Die Fläche einer Baumkrone ist auch für die Fläche der Wurzeln anzusetzen: Eine Scheibe mit ca. 6 Metern Durchmesser rund um den Stamm. Fazit: Der Baum hatte keine Chance – die schöne rotblühende Kastanie musste der Krippe weichen. Sehr fraglich auch, wie das Genehmigungsverfahren dafür gelaufen ist, zumal die Bauzeichnung aus 2019 diesen etwa 100 Jahre alten Baum gar nicht aufweist.

Die Unterschriftensammlung gegen den anscheinend rechtswidrigen Eingriff in die Natur und für einen Schutz der städtischen Bäume ist gestartet: Bürgerinnen und Bürger wollen einen anderen Umgang mit unseren lebenswichtigen Bäumen. Sie werden bald die Unterschriftensammlung zusammen mit den Forderungen dem Bürgermeister übergeben. Wer aus Barsinghausen auch noch unterschreiben will, kann sich gern unter 0176-5670 4128 melden.

Im Rahmen von BUND-on-TOUR werden wir in diesem Sommer neben anderen Themen auch „Baumspaziergänge“ durchführen. Wir lernen die Baumarten genauer kennen, die in unserer Stadt im öffentlichen Bereich zu finden sind: CO2- Aufnahme und Sauerstoffabgabe, Filterwirkung durch Aufnahme von Feinstaub z.B. von Dieselfahrzeugen und von Ozon, Nahrungsquelle und Besiedlungsort für viele Tierarten (insbesondere Insekten), Schattenspender und „Kühlungsborn“ durch die Verdunstung und die Humusbildung.

Foto: privat