Gelingt an der Egestorfer Straße 3 der Neustart für ein Zentrum für Kultur und Integration?

Interessensgemeinschaft lädt Bürger und Geschäftsleute für den 1. Dezember zur Versammlung ins Muuh! ein / Initiatoren wollen Förderverein und Betreibergesellschaft gründen

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V.li.: Friedegund Howind, Heribert Giegerich, Ingo Meier und ihre Mitstreiter haben sich viel vorgenommen.

BARSINGHAUSEN (ta). Wie mehrfach berichtet, wird das Muuh!-Veranstaltungszentrum von Rainer Ballin zum Jahresende schließen. In den letzten drei Monaten hat sich allerdings eine mehrköpfige Interessensgemeinschaft um die Anschubinitiatoren, Friedegund Howind, Ingo Meier und Heribert Giegerich, gebildet, die das drohende Aus nicht so ohne weiteres hinnehmen will. Ziele sollen die Gründung eines Fördervereins, einer neuen Betreibergesellschaft sowie letztendlich die Weiterführung als Kultur- und Integrationszentrum sein. Hierfür bittet die Gruppe die Barsinghäuser Bürgerschaft und lokale Unternehmer um Unterstützung. Für Dienstag, 1. Dezember, 19 Uhr, wird daher in das Muuh! eingeladen. „Dann werden wir sehen, wie viele Menschen kommen“, blickt Howind voraus. Wir haben uns grundsätzlich Gedanken über die Immobilie gemacht und sind der Meinung, dass es in Barsinghausen einen Bedarf für ein Kultur- und Integrationszentrum gibt, denn außer dem Zechensaal gibt es keine größere Halle für Veranstaltungen“, meint Heribert Giegerich. Man erwarte im Stadtgebiet innerhalb der kommenden Monate und vielleicht auch Jahre eine noch unbekannte Zahl von Flüchtlingen. Um diese Menschen zu integrieren und vor Identitätsverlust zu bewahren, brauche es eine Infrastruktur. Hierfür seien die Räumlichkeiten im Muuh! ideal, auch Räume zum Kochen seien vorhanden. Darüber hinaus seien Kooperationen mit dem Stadtteiltreff, der Volkshochschule bei Deutschkursen oder auch mit der Calenberger Musikschule denkbar. Die Ausstattung und Räumlichkeiten könnten hierfür sofort ab dem 1. Januar genutzt werden, ohne dass Umbaukosten nötig wären. Weiterhin sollten aber auch kulturelle Veranstaltungen, wie Konzerte, Laientheater und Diskos stattfinden. „Wir wollen da einen Beitrag für die sozialen Bedürfnisse in Barsinghausen leisten“, unterstreicht Giegerich die Pläne. Ziel müsse aber zunächst eine Identifizierung der Bevölkerung mit dem Projekt sein, man starte am 1. Dezember also einen Versuch und hoffe, dass es nicht beim Versuch bleibe. Ein Kultur- und Integrationszentrum dürfe in erster Linie aber nicht als reiner Wirtschaftsbetrieb ausgerichtet sein, denn soziale Integration sei eine gemeinnützige Aufgabe. Die monatlichen Betriebskosten für die Immobilie mit einer reinen Veranstaltungsfläche von 1000 Quadratmetern könnten mit rund 2000 Euro gedeckt werden. Mit genügend Unterstützern wäre das machbar, ist sich Giegerich sicher. Er betont, dass dabei die Mitglieder keinerlei finanzielle Haftungen übernehmen müssten, dieses Risiko würde der Vorstand tragen. Zudem solle noch eine passende Betreibergesellschaft gegründet werden, für die die infrage kommende Gesellschaftsform momentan besprochen werde. Angeschrieben worden seien auch die Ratsfraktionen und die Stadtverwaltung, allerdings sei wohl mit einem finanziellen Engagement der Kommune erst zu rechnen, wenn sich die Besitzverhältnisse der Immobilie änderten. Aus diesem Grund habe man auch einen Ankauf des Muuh! ins Auge gefasst. „Hierfür brauchen wir Sponsoren, aber auch eine Finanzierung über einen Kredit wäre möglich“, so Giegerich. Zu klären sei hier noch, ob die auf dem Dach befindliche Solaranlage mit erworben werden könne. Seitens des gemeinnützigen Fördervereins wiederum habe man das Stellen von öffentlichen Förderanträgen für das kommende Jahr ins Auge gefasst. Die Initiatoren zur Rettung des Veranstaltungszentrums geben aber auch zu, dass das gesamte Projekt zum jetzigen Zeitpunkt noch ganz am Anfang stehe. Wie es weitergehe, hänge ganz entscheidend vom Verlauf der Unterstützerversammlung am 1. Dezember ab.

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