Das 75-jährige Bestehen der Barsinghäuser Ortsgruppe wurde heute mit zahlreichen Besuchern und vielseitigem Programm gefeiert / Verbundenheit mit der Natur sowie der Erhalt von Frieden und Demokratie bleiben aktuell

Bürgermeister Henning Schünhof (li.) überreicht ein Präsent an den Vorstand der Barsinghäuser Naturfreunde.
BARSINGHAUSEN (ta). Die Feier zum 75-jährigen Bestehen der Naturfreunde-Ortsgruppe Barsinghausen lockte heute zahlreiche Gäste auf das Vereinsgelände am Naturfreundehaus. Die knapp 400 Mitglieder der Barsinghäuser Naturfreunde hatten bei strahlendem Sonnenschein ein buntes und attraktives Festprogramm für alle Generationen vorbereitet, dementsprechend bedankten sich die Vorstandsmitglieder Friedegund Howind, Ingo Meier und André Keuns für das große Interesse am Jubiläum und den Vereinsaktivitäten generell. Nach der dunklen NS-Zeit erfolgte 1948 die Neugründung der Ortsgruppe, wobei die namensprägende Liebe zur Natur, vielfältige Aktivitäten für die arbeitende Bevölkerung und der Einsatz für den Frieden zu den Schwerpunkten zählten und zählen. Heute erfahren die zahlreichen Angebote der Naturfreunde einen großen Zuspruch der vielen Teilnehmenden, wobei die drei Vorstände in ihrer Begrüßung betonten, dass die Ortsgruppe insbesondere vom Engagement der Mitglieder lebe.
1955 sei dann mit dem Buddeln beim Bau des Naturfreundehauses im idyllischen Bullerbachtal begonnen worden, das schließlich 1963 habe eingeweiht werden können. In den ersten Jahrzehnten sei das Haus komplett ein Eigenregie betrieben worden, bevor vor elf Jahren dann Martina und Ralf Lichey als Pächter die Bewirtschaftung übernommen hätten. Momentan zähle man rund 3000 Übernachtungen pro Jahr im Naturfreundehaus – auch dafür gehe ein großer Dank an das Pächter-Ehepaar.
Das Jubiläum zähle eindeutig zu den sehr angenehmen Terminen, unterstrich Bürgermeister Henning Schünhof in seiner Rede. Mit dem Naturfreundehaus und dem schönen Gelände würden viele Menschen viele Erinnerungen verbinden und die Ortsgruppe sei fest in der Stadtgesellschaft verankert. Schünhof dankte den Naturfreunden für das geleistete Engagement und auch die ursprünglichen Themen, wie der Einsatz für den Frieden als Kerngedanke, hätten nichts an Relevanz verloren – wie der russische Krieg gegen die Ukraine zeige. Darüber hinaus belege die Beliebtheit des Naturfreundehauses aber auch, dass der sehr viel ökologischere Urlaub vor der eigenen Haustür immer mehr an Bedeutung gewinne, so Schünhof, der noch ein Präsent an den Vorstand überreichte.
Erich Riekmann, Landesvorsitzender der Naturfreunde Niedersachsen, schlug einen Bogen in die Nachkriegszeit und betonte, die Naturfreunde hätten ihren Beitrag für eine demokratische Entwicklung in der Bundesrepublik geleistet. Aber auch heute gäbe es wieder große Herausforderungen, nicht zuletzt die Entwicklung der AfD bereite Sorgen. Diese Partei sei eine Gefahr für die demokratische Gesellschaft.
Uwe Hiksch vom Bundesvorstand der Naturfreunde überbrachte anschließend Glückwünsche zum Jubiläum. Seit mehr als 100 Jahren sei die Bewegung der Naturfreunde von drei großen Ideen geprägt. Dazu zählten die internationale Ausrichtung, das Lernen für Gerechtigkeit und eine Gesellschaft ohne Ausbeutung sowie das Engagement gegen Krieg und Faschismus. Auch die Barsinghäuser Ortsgruppe lebe davon, dass Menschen Verantwortung übernehmen würden, ohne dass dabei das Geld im Mittelpunkt stehe.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags gab es mehrere Interviews auf dem „Roten Sofa“ mit dem Naturfreunde-Nachwuchs und Mitgliedern aus der Gründerzeit und es wurde bunt gestaltete Stühle aus der alten Wilhelm-Stedler-Schule versteigert.
Für musikalische Unterhaltung sorgten der Naturfreundechor, Michel & Fred sowie Ralf Mehwald mit seinem Soloprogramm. Abgerundet wurde das gelungene Fest mit Gemütlichkeit am Lagerfeuer.
Fotos: ta / Naturfreunde