Geschlüpft und ziemlich hungrig: Falkenhof freut sich über Nachwuchs

SPRINGE (red).

Auf dem Falkenhof im Wisentgehege Springe hat es reichen Kindersegen gegeben. Das Team um Falkner Rouven Polep freut sich über vier Sakerfalkenküken, die am 25. April aus ihren Eiern geschlüpft sind. Bereits Mitte April pickten sich drei kleine Lannerfalken durch ihre Eischale und Ende April erblickten drei Minibartkäuze das Licht der Welt. Zu niedlich sehen die Minis mit ihrem wuscheligen Daunenkleid aus. Fünfmal am Tag erhalten die Kleinen Futter – Eintagskükenfleisch und Mäuse in schnabelgerechte Häppchen zerlegt. „Die Eltern in der freien Wildbahn machen das genauso“, sagt der Falkner. Die letzte Mahlzeit gibt es um 22 Uhr. Dann müssen sie bis um sechs Uhr durchhalten. „Die Altvögel würden sie in der Nacht auch nicht füttern“, sagt Rouven Polep.

Weil der Mai bisher so kalt ist, werden die Vogelbabys zum Teil unter der Wärmelampe aufgezogen beziehungsweise im geheizten Raum. Besonders die Bartkäuze sind schwierig großzuziehen. „Sie sind nicht nur Mimosen, was das Futter angeht, sondern sterben oft im ersten Jahr an plötzlichen Kindstod“, erläutert der Falkner. Warum das so ist, ist noch nicht erforscht. Deshalb geben die Springer Falkner ihre Verluste an die Tierärztliche Hochschule in Hannover zu Forschungszwecken ab. Noch aber erfreuen sich alle bester Gesundheit. Die Falkner hoffen, dass alle überleben. Besucher, die leise und geduldig sind, können zwei Sakerfalkenküken in der Schauvoliere entdecken, die von ihren Eltern aufgezogen werden. Auch ein Bartkäuzlein wird von seinen Eltern in der Voliere versorgt. Für die Falkner ist es ein großer Zuchterfolg. Wenn die Jungvögel das entsprechende Alter haben, werden sie an andere Wild- und Tierparks abgegeben. „Wir leisten damit einen Beitrag zum Erhalt der Arten“, betont der Falkner. Gerade bei Bartkäuzen und Uhus gebe es zurzeit hohe Verluste durch Viren, die durch Mücken übertragen werden.

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