Gleichstellungsbeauftragte setzt Zeichen am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

BARSINGHAUSEN (red).

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen hat Barsinghausens Gleichstellungsbeauftragte Susanne Brandts am vergangenen Freitag wieder ein Zeichen gesetzt: Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Karl-Heinz Tiemann und Anne Vogt von der Frauenberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt hat sie am Rathaus an der Bergamtstraße eine Fahne der Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ gehisst. „Wir wollen mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass in Deutschland 2021 mehr als 115.000 Fälle von Gewalt an Frauen registriert worden sind und dass wir so etwas nicht stillschweigend hinnehmen“, machte Susanne Brandts deutlich. Den Worten der Gleichstellungsbeauftragten zufolge seien davon 113 Frauen durch die Gewalteinwirkung ums Leben gekommen. „Wir müssen gar nicht so weit schauen, erst vor wenigen Monaten ist in Burgdorf eine Frau einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen“, unterstrich sie. Wie AWO-Frauenberaterin Anne Vogt ergänzte, habe sich in den zurückliegenden Monaten mit rund 40 Frauen, die Opfer von Gewalttätigkeiten geworden sind, Gespräche geführt. Angesichts dieser Zahlen sei es zu begrüßen, dass Stadt, Region und Arbeiterwohlfahrt beschlossen haben, das Angebot unbefristet fortführen zu wollen.

Zwischen 2017 und 2021 hat sich Susanne Brandts zufolge die Zahl der Vorfälle in Deutschland um 3,4 Prozent erhöht. „Und wir gehen zudem noch von einer hohen Dunkelziffer aus“, wie der Leiter des Polizeikommissariats in Barsinghausen, Ludger Westermann, anfügt. „Dieser Internationale Tag soll deshalb den betroffenen Frauen und Mädchen Mut machen, sich Hilfe zu holen.“ Dazu habe beispielsweise der Kommunale Präventionsrat die Internetseite www.basche-ohne.gewalt.de ins Leben gerufen. Dort seien zahlreiche wichtige Kontakte und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner hinterlegt. Barsinghausens stellvertretender Bürgermeister appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, „bei Gewalttätigkeiten gegen Frauen und Kinder nicht wegzusehen“. Vielmehr müsse zum Schutz der Betroffenen dazwischengegangen werden, da Gewalt gegen diese Personengruppen feige und unehrenhaft sei. „Es gibt dafür auch keine soziale oder religiöse Rechtfertigung. Das muss den Tätern unmissverständlich klar gemacht werden.“

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