Globaler Erdüberlastungstag: Ab heute leben wir auf Pump

REGION (red).

Der Globale Erdüberlastungstag fällt in diesem Jahr auf Samstag, 22. August. Das ist der Tag, an dem die nachwachsenden Ressourcen der Erde für ein Jahr theoretisch verbraucht sind. Ab dann leben wir vom Vorrat der Erdgeschichte, zum Beispiel den Ölreserven. Bei der Abfallwirtschaft der Region Hannover (aha) ist das ein wichtiges Thema, denn durch die richtige Abfalltrennung können mehr und mehr Stoffe recycelt und somit Ressourcen geschont werden. „Richtiges Trennen ist nur ein Beispiel dafür, wie jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann, um den Erdüberlastungstag weiter nach hinten zu schieben“, sagt Thomas Schwarz, Verbandsgeschäftsführer von aha. Um dafür Anregungen zu geben, hat aha eine neue Broschüre aufgelegt, den so genannten „Alltagsguide“. Darin werden die unterschiedlichen Recycling-Kreisläufe erklärt, aber auch ganz praktische Tipps gegeben. Ein einfaches Beispiel: Zieht man den Deckel vom Joghurtbecher komplett ab und wirft beides getrennt in den gelben Sack, hat man schon mitgeholfen. Denn nur so können Becher aus Plastik und Deckel aus Aluminium in maschinellen Sortieranlagen richtig getrennt und später recycelt werden. Ungetrennt entsorgte Abfälle, die aus unterschiedlichen Stoffen zusammengesetzt sind, landen ansonsten in der Müllverbrennung und sind für den Stoffkreislauf verloren. „Wenn jeder Einzelne einen kleinen Teil täglich zur Nachhaltigkeit beiträgt, ist viel gewonnen“, sagt Schwarz. Die Abfallwirtschaft in Deutschland hat durch die Abkehr von der bloßen Deponierung bereits einen großen Beitrag geleistet. Der Müll, der noch bis vor 30 Jahren einfach deponiert wurde, enthält organische Materialien, die bei der Vergärung das Klimakillergas Methan freisetzen. Inzwischen gelangt dieses Gas nicht mehr ungefiltert in die Atmosphäre. Durch das Auffangen von Methan im Zeitraum von 1993 bis 2015 hat die deutsche Abfall-wirtschaft den Ausstoß um mehr als ein Viertel verringert: von 40 Millionen Tonnen auf 11,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Von CO2-Äquivalenten wird gesprochen, um eine Vergleichbarkeit der Stoffe herzustellen. Damit kann die höhere Schädlichkeit von Methan durch Umrechnung berücksichtigt werden. Die Abfallwirtschaft ist einer der ersten Wirtschaftssektoren, die mit einer konkreten Strategie ihren Beitrag leisten, die globalen Klimaschutzziele 20301  zu erreichen.

Foto: aha