Große 900-Jahr-Feier von Langreder begeistert zahlreiche Gäste

Heute standen der Festakt zum Ortsjubiläum und die Enthüllung einer neuen Ortstafel auf dem Programm / Redner loben den Zusammenhalt im Dorf / Samstag steht ein tolles Programm für Jung und Alt an

V.li.: Sascha Arlt vom Festausschuss, Frank Glaubitz für den Sponsor Avacon, Ortsbrandmeister Kai Krömer und Bürgermeister Henning Schünhof enthüllen feierlich die neue Ortstafel.

LANGREDER (ta). Darauf hat das ganze Dorf zwei Jahre warten müssen – Corona lässt Grüßen – aber jetzt hat die große, zweitägige Fete zum 900-jährigen Bestehen von Langreder endlich begonnen. Vorausgegangen waren umfangreiche Vorbereitungen durch das Festkomitee und alle Ortsvereine.

Los ging es heute mit einer Kranzniederlegung und einem anschließenden Umzug zum Ortseingang. Mit Umrahmung durch den Musikzug der Ortsfeuerwehr stand dort ein erster richtiger Höhepunkt auf dem Programm, nämlich die Enthüllung einer neuen Ortstafel, mit der auf den runden Geburtstag des Barsinghäuser Ortsteils hingewiesen wird.

Ortsbrandmeister Kai Krömer dankte dem Erbauer Tobias Meier sowie den Sponsoren, Avacon und der Freiwilligen Feuerwehr Langreder. Bürgermeister Henning Schünhof erklärte, das Anbringen der Tafel, die noch weiter ergänzt wird, sei ein schönes Zeichen dafür, wie Dorfgemeinschaft gelingen kann.

Mit Musik und reichlich guter Stimmung ging es dann im Festzelt beim Rittergut Langreder stimmungsvoll weiter. Mit so einem Ansturm von so vielen Gästen habe man nicht gerechnet, sagte der Sprecher des Festausschusses, Sascha Arlt, in seiner einleitenden Begrüßungsrede beim Festakt. Einen besonderen Dank und großes Lob richtete er an den Musikzug und die Mitglieder des Festausschusses. 1121 sei Langreder erstmals urkundlich erwähnt worden und nun anlässlich des Jubiläums gelte der Dank den zahlreichen Helfern und Initiativen für das Gelingen des Festjahres. Unverzichtbar sei aber auch die Finanzierung der Festivitäten gewesen. Arlt hob hier vor allem die Büchermeile im Sportheim und den Verkauf der Chronik hervor.

Anschließend gestaltete Pastorin Ute Kalmbach eine kurze Andacht mit gemeinsamen Gesang. Absolut begeistert von der Feier zeigte sich auch der Vorsitzende des TSV Langreder, Matthias Hanig, von der Feier. Der Sportverein ist zudem offizieller Ausrichter des Zwei-Tage-Festes. In Langreder würden die Bürger halt immer wieder gemeinsam anpacken, lobte Hanig.

Bürgermeister Henning Schünhof beschrieb Langreder in seiner Rede als liebenswerte Perle am Deister und als einen äußerst vitalen Ort mit einer lebendigen Dorfgemeinschaft. Das habe sich unter anderem in der Umwandlung der alten Schule in einen Kindergarten gezeigt, aber auch bei der Organisation des Ortsjubiläums habe es sehr viel Engagement gegeben.

SPD-Ratsmitglied Marlene Hunte-Grüne bekannte, sie habe auf diesen Tag lange warten müssen. Eigentlich sei schon eine Feier zum 885-jährigen Bestehen von Langreder angedacht gewesen, aber dem inzwischen verstorbenen Georg von Ilten gelte der Verdienst für seine Überzeugungsarbeit, dass sich eine 900-Jahr-Feier richtig lohnen würde. „Unsere Dorfgemeinschaft wird aus diesem Fest gestärkt herausgehen“, prophezeite Hunte-Grüne.

Die stellvertretende Regionspräsidentin, Ute Lamla, gab zu, noch nie in Langreder gewesen zu sein. Es handele sich um einen beschaulichen Ort mit langer Geschichte, daher habe sich auch das Rittergut als Veranstaltungsort angeboten. Kleine Dörfer wie Langreder seien eben häufig durch einen großen Zusammenhalt geprägt.

Die SPD-Landtagsabgeordnete, Claudia Schüßler, sagte es ei eine große Ehre, bei dieser Feier zugegen sein zu dürfen, die von so vielen Ehrenamtlichen gestaltet worden sei. Die Menschen in Langreder würden sich noch lange an das gelungene Ortsjubiläum erinnern.

CDU-Bundestagsabgeordneter Tilman Kuban dankte für den Einsatz für die Gemeinschaft und für die Organisation des Festes. Im Moment gehe in Deutschland häufig das Wir-Gefühl verloren, daher sei dieses Wochenende auch so gut für die Dorfgemeinschaft von Langreder.

Die Hauptrede hielt abschließend der ehemalige Bürgermeister Barsinghausens und der langjährige NFV-Vorsitzende, Karl Rothmund. Er lobte, dass das Ortsjubiläum von allen Vereinen getragen werde. In den vergangenen Jahrhunderten hätten gewaltige Veränderungen auch Langreder geprägt. Das Ehrenmal im Ort erinnere an die Lücken, die zwei Weltkriege in Langreder gerissen hätten. Gleichzeitig zeige das Ehrenmal aber auch, dass man mit Erinnern gestalten kann, sagte der 80-jährige Rothmund, der die Nachkriegsjahre noch gut im Gedächtnis hat. Prägend für die letzten Jahrzehnte sei dann das Aufblühen der Vereine seit den 50er Jahren gewesen. Ein Extra-Lob richtete Rothmund an Sascha Arlt als Koordinator des Festausschusses und auch der Ort der Veranstaltung sei mit dem Rittergut gut gewählt worden, denn hier habe sich die Keimzelle Langreders befunden.

Nach den Reden nahm die Feier weiter Fahrt auf. Zunächst stand für die vielen knurrenden Mägen ein gemeinsames Essen und dann Live-Musik und eine DJ-Party auf dem Programm.

Weiter geht es dann am morgigen Samstag ab 14 Uhr mit vielen Höhepunkten für Kinder, wie Bungee-Trampolin, Nostalgie-Kettenkarussell, Hau den Lukas, Ballonkunst und Schminken. Zudem bewirten die Mitglieder des DRK-Ortsvereins ebenfalls ab 14 Uhr bei einer Kaffeetafel mit vielen leckeren Kuchen und Torten zu Nostalgiepreisen. Ab 14.30 Uhr sorgt dann Harald Schmidt mit seinem Akkordeon für Stimmung und um 15.40 Uhr führt die DRK-Theatergruppe einen lustigen Sketch auf. Musikalisch geht es am Samstag munter weiter. Um 16.15 Uhr tritt die Oldie-Partyband „Lars & Friends“ auf, um 20 Uhr heizen Juju Schmid & Band ein und ab 22.30 Uhr übernimmt dann wieder DJ Arne das Kommando am Pult.

Fotos: ta