Grüne besichtigen die „Krawatte“

BARSINGHAUSEN (red).

Um sich vor Ort direkt zu informieren und mehr über das Konzept des soziokulturellen Zentrums „Krawatte“ an der Egestorfer Straße zu erfahren, trafen sich nun Mitglieder der Barsinghäuser Grünen mit Friedrich Holtiegel und Annabell Reymann vom künftigen Trägerverein. „Wir kommen hier her mit einer positiven Grundhaltung, weil wir überzeugt sind, dass Kultur auch Raum braucht und gefördert werden sollte. Aber wir haben auch Fragen zur Finanzierung, zur Bausubstanz, zum Konzept“, machte der Grünen-Sprecher Helmut Freitag zu Beginn deutlich. Unter anderem werde das soziokulturelle Zentrum ja auch aus Landesmitteln gefördert – das zeige, dass das Konzept anerkannt ist. Beim Rundgang durch die großen Räume auf zwei Etagen im früheren Fabrikgebäude wurde das Konzept konkret: so soll es Mietflächen für die Kunstschule Noa Noa geben, einen Saal für offene Veranstaltungen, Räume für Vereine, die hier auch in kleineren Gruppen tagen können, eine Küche, in der gekocht werden kann oder auch Essen angeliefert werden kann oder auch weitere Räume, die an kleine Firmen vermietet werden sollen. „Hier könnte Noa Noa zum Beispiel auch Angebote für Firmen machen. Es gab schon einige Anfragen, die bisher nicht umgesetzt werden konnten, weil der Platz in den bisherigen Räumen fehlt“, meinte Friedrich Holtiegel. Geplant seien drei Bauabschnitte – zunächst werden die Dächer weiter saniert, eine Holzpellet-Heizung eingebaut und das Foyer saniert, außerdem Sanitäranlagen eingebaut. Später folgen die größeren Räume. Trotz des scheinbar schlechten Zustandes des Bauwerks lohne sich die Sanierung, habe ein Gutachten festgestellt. Auf dem Gelände selbst könnten gut 25 Parkplätze geschaffen werden. Für größere Veranstaltungen werde noch nach Lösungen gesucht – möglich sei die Errichtung eines kleinen Weges hin zu Parkplätzen am Zechenpark. Der benachbarten Feuerwehr wurde von Seiten des Vereins zugesichert, dass bei größeren Veranstaltungen Ordner eingesetzt werden, um zu verhindern, dass Ausfahrten aus dem Feuerwehrhaus blockiert werden, so berichtete Friedrich Holtiegel. Da bereits zugesagte Zuschüsse auch an die Bezuschussung durch die Stadt gekoppelt sind, ist der Verein auf die Freigabe der 100000 Euro durch den Rat angewiesen. Hinzu kommt ein Zuschussbedarf von 45000 in den nächsten drei Jahren. „Das wäre Geld, das wir nur im Notfall in Anspruch nehmen würden“, sagte Annabell Reymann. Der Verein muss für die laufenden Kosten 6000 Euro im Jahr an Erbpacht aufbringen. Hinzu kommen Personalkosten – vorgesehen ist eine halbe Stelle für einen Kulturmanager – und Energie- und Wasserkosten. Auf der Gegenseite stehen Einnahmen aus Vermietungen, aus Veranstaltungen. Sollte das Projekt scheitern und sich der Trägerverein auflösen, fällt der Wert des Gebäudes laut Satzung zur Hälfe an die Stadt. „Da wir von einer Wertsteigerung im Laufe der Jahre ausgehen, hätte die Stadt auch im negativen Ausgang einen Nutzen davon“.Die Mitglieder des Grünen OVs beraten im Übrigen in der kommenden Mitgliederversammlung am Donnerstag, 8. Juni, über einen Antrag, im Verein Krawatte Mitglied zu werden.

Foto: S. Freitag