Grüne sind für eine Verlegung des Schützenplatz-Spielplatzes und weiterhin für den Erhalt der Buchen

EGESTORF (red).

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Barsinghäuser Stadtrat freut sich über das Engagement von Anwohner*innen in Egestorf, von Naturschutzverbänden und Mitbürger*innen aus allen Generationen, die sich für den Erhalt der über 100 Jahre alten Rotbuchen an der Straße Am Schützenplatz in Egestorf einsetzen. „Die vorherige Fraktion hat sich in den Ratsgremien für den Erhalt der Bäume eingesetzt. Leider fanden die Anträge zuletzt im September dieses Jahres keine Mehrheit, so dass beschlossen wurde, dass die Bäume gefällt werden. Das ist enttäuschend“, sagt Sabine Freitag, die Vorsitzende der neuen Ratsfraktion der Grünen. Umso wichtiger ist nun das Engagement der Bürger*innen, die deutlich machen, dass sie Fragen haben und die Entscheidung kritisch sehen. „Der Konflikt zwischen dem Erhalt der Bäume und einem attraktiven Spielplatz ist in unseren Augen lösbar. Die Verwaltung selbst hat noch im Dezember 2019 eingebracht, dass der Spielplatz verlegt wird in den Bereich des früheren Bolzplatzes. Damals wurden 100.000 Euro für den neuen Spielplatz in den Haushalt eingestellt“, erklärt Ratsherr Christian Röver. Dieser Betrag wurde mit einem Sperrvermerk versehen. Trotzdem zeigt dieser Beschluss die ursprüngliche Bereitschaft der Verwaltung, die Bäume zu erhalten und gleichzeitig auch einen attraktiven Spielplatz in dem Quartier anzubieten.

Das infolgedessen erstellte städtische Gutachten einer anerkannten Expertin zum Zustand der Bäume macht aus Sicht der Grünen deutlich, dass der Erhalt der Bäume aus ökologischen Gründen sinnvoll und notwendig ist. Die meisten der Bäume können noch bis zu zwei Jahrzehnte am Standort stehen. Und auch die toten Bäume erfüllen später einen Nutzen: als Nisthöhle für Eichhörnchen oder Spechte, als Lebensraum für Insekten. Ein Ergebnis des Gutachtens sei, dass die Fläche unter den Bäumen aufgewertet werden müsse, damit sich Humus und damit mehr Nährstoffe für die Bäume bilden können. Der Nutzen von Bäumen ist insgesamt unstrittig – die sorgen für ein positives Mikroklima, die binden CO2 und bilden Sauerstoff. Die Gutachterin empfiehlt für jeden Baum detailliert, in welchem Rhythmus die Totholzbildung in den Baumkronen überprüft werden muss. Mitarbeiter der Stadt sind regelmäßig vor Ort, so wie auch andere Bäume an öffentlichen Flächen kontrolliert werden. „Die grüne Fraktion will nicht Naturschutz und eine Spielfläche gegeneinander ausspielen. Wir sprechen uns für den Erhalt der das Ortsbild prägenden Buchen aus und gleichzeitig für die aktive Suche nach Standorten für einen Spielplatz. Dafür kommt unter Umständen der Bereich infrage, der von der Stadt bereits 2019 ins Gespräch gebracht wurde“, sagt Sabine Freitag. Die mögliche Belastung der Fläche durch Haldenrotmuss geklärt werden – unabhängig von einer Nutzung als Spielplatz. Schließlich ist die Fläche öffentlich zugänglich und wird von vielen Menschen regelmäßig überquert. Gleichzeitig halten die Grünen eine Befragung von Familien im Umfeld des bisherigen Spielplatzes für sinnvoll. So könne erfragt werden, welcher Bedarf tatsächlich in fußläufiger Nähe besteht und ob zum Beispiel weitere Spielplätze im Einzugsgebiet, wie zum Beispiel an der Försterbrücke oder im Neubaugebiet Richtung Rottkampweg, schon längst als gute Alternative für einen Spielplatzbesuch angenommen worden sind.

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