Gute Wünsche: Langjährige Denkmalschützerin der Stadt Marina Hettwer ist jetzt im Ruhestand

Viel Lob von Eigentümern alter Bausubstanz

BARSINGHAUSEN (gk). Geräuschlos, von der Öffentlichkeit weitgehendst unbemerkt, ist die langjährige Denkmalschützerin der Stadt, Marina Hettwer, mit 63 Jahren in den Vorruhestand gegangen. Der engagierten Architektin ist es zu verdanken, dass der Begriff Denkmalschutz seine Negativbezeichnung verloren hat. So lobt Jahn Friedrich Freiherr von Rössing vom Rittergut Stemmen mit den Worten: „Ich bin dankbar für die sehr angenehme Zusammenarbeit und auch für das Verständnis für die Eigentümer alter Bausubstanz“. Von Rössing nennt das Verhalten, und die Arbeitsweise vom Marina Hettwer zudem, vorbildhaft. Er habe in der Vergangenheit auch schon andere Erfahrungen gesammelt.

Der Eigentümer des Rittergutes Eckerde 1, Dietrich von Heimburg, zeigt sich überrascht von dem geräuschlosen Abgang. Die Zusammenarbeit mit Frau Hettwer sei optimal gewesen, wofür er sehr dankbar sei. Gemeinsam mit seiner Frau Claudia wünscht er für den neuen Lebensabschnitt alles Gute. Marina Hettwer stammt aus einem kleinem Ort bei Kempen in NRW. Nach dem Abitur studierte sie Architektur in Hannover. 17 Jahre lang war sie freiberuflich in der Bauleitung, Sanierung und Planung von Kindergärten tätig. Erfahrungswerte, die für sie ab 1999 als Sachgebietsleitung „Bauaufsicht“ in Stadthagen nützlich waren; ebenso ab 2002 in Barsinghausen in der Bauaufsicht und Denkmalpflege. „Die örtliche Trennung des Bauamtes vom Tiefbauamt, der Gebäudewirtschaft und der Stadtentwässerung haben das Arbeiten, zumindest in der Bauaufsicht, erschwert“, erklärt sie gegenüber Deister Echo. Verstanden habe sie auch nicht, dass eine Kastanie, die im Bebauungsplan festgesetzt ist, gefällt werden darf, weil sie ja nur noch zehn Jahre zu leben habe.

„Kompromisse sind erforderlich. Mit starren Haltungen komme man in der Denkmalpflege nicht weit.“ Sie selbst lebe in einem Baudenkmal von 1900 mit Holzfenstern, die nach außen zu öffnen seien. „Nicht ganz einfach beim Fensterputzen.“ Mit Ehemann Carsten Hettwer, der voraussichtlich noch bis Ende 2022 als Erster Stadtrat und Betriebsleiter der Langenhagener Wasserwelt zuständig ist, freut sie sich auf gemeinsame Reisen. Langeweile kann bei der rüstigen Rentnerin nicht aufkommen. Dafür sorgen schon sechs Kinder und fünf Enkel, die sie zusammen mit ihrem Mann hat, sowie ein Patenkind in Laos. „Ich hatte eine schöne berufliche Zeit; nette Kollegen.“ Ihre Nachfolgerin ist Susanne Menzel.

Fotos aus den Jahren 2014, 2015 und 2018 von Gerheide Knüttel