HAG-Schüler sorgen sich um die Zukunft des aus dem Irak geflüchteten Ayad

Im Gegensatz zu seinen Familienangehörigen ist der Asylantrag des gut integrierten Zehntklässlers bislang abgelehnt worden 

BARSINGHAUSEN (ta). Mehrere Schüler des Hannah-Arendt-Gymnasiums machen auf den bislang ungeklärten Aufenthaltsstatus des aus dem Irak stammenden Ayad aufmerksam, der laut Doris Korbjuhn, Koordinatorin für Sprachlernschüler am HAG, sehr gut in den Unterricht integriert ist und Chancen auf das Abitur hat. Das irakische Heimatdorf geriet schon vor Jahren in die Kriegsfronten, schließlich musste die Familie vor dem sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) flüchten. Als erste kamen der Vater und Ayads älterer Bruder nach einer wahren Odyssee nach Deutschland, wo sie Asyl erhielten. Daraufhin holte der Vater den damals noch minderjährigen Ayad, seine Frau und Ayads Schwester nach. Völlig unverständlich für Ayads deutsche Mitschüler ist nun, dass dieser als einziger der fünfköpfigen Familie eine Ablehnung seines Asylantrags erhalten hat. Das Problem: Laut seines Passes ist Ayad 18 Jahre alt, laut Angaben der Mutter aber erst 17. Die erste Ablehnung des Antrags erfolgte laut HAG, weil Ayad unverschuldet einen Termin nicht wahrnehmen konnte und ist deshalb nicht rechtskräftig. Gegen die Entscheidung der Behörden kann also noch geklagt werden. Gleichwohl hat Ayad rein formal schon zum zweiten Mal einen Abschiebebescheid erhalten. Das drohende Szenario einer Abschiebung, das der Trennung der Familie gleichkäme, wollen die Schüler Lea Kaps, Marie Baller, Leonie Cebulla, Jule Klaus und Nica Illemann so nicht hinnehmen und sind deshalb jetzt an die Öffentlichkeit gegangen. Es sei eben kein Sonderfall, dass Flüchtlinge, die sich im neuen Land gut eingelebt hätten, abgeschoben würden, kritisieren sie.