HAG verabschiedet nach 57 Dienstjahren Lehrer Jochen Franke und Schulassistent Manfred Reimann

Beide haben über Jahrzehnte dem Gymnasium ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt / Kleiner feierlicher Rahmen wegen Corona-Pandemie

BARSINGHAUSEN (ta). Zwei ganz besondere Persönlichkeiten, die den Schulalltag am Ganztagsgymnasium Barsinghausen und dann am Hannah-Arendt-Gymnasium entscheidend über viele Jahre mit geprägt haben, wurden jetzt von Schulleiterin Silvia Bethe und der Verwaltung feierlich in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Zusammen bringen es Koordinator und Mathe- und Physiklehrer Jochen Franke sowie der Schulassistent, Manfred Reimann, auf 57 Dienstjahre am HAG. Eigentlich sei zu diesem Anlass ein sehr viel größerer Rahmen mit vielen Teilnehmern angemessen gewesen, aber aufgrund der aktuellen Corona-Krise müsse die Feier im kleinen Kreis stattfinden, bedauerte Bethe. Das Gymnasium sei für Reimann und Franke stets mehr gewesen, als ein reiner Arbeitsplatz, beide hätten mit ihrer Liebe zur Technik und mit ihren innovativen Ideen und Projekten die Schule nachhaltig bereichert, lobte Bethe.

HAG-Urgestein Jochen Franke startete am 1. August 1991 am damaligen GTG durch. Er wurde Obmann für den Fachbereich Mathematik, brachte den EDV-Bereich erst richtig ins Rollen, sorgte als Koordinator stets dafür, dass die Schüler und Lehrer zum Schulbeginn anhand des Stundenplans den richtigen Durchblick hatten, initiierte Notebook-Klassen, baute als ausgebildeter Sanitäter den Schulsanitätsdienst auf, etablierte das Projekt „Schüler schulen Senioren am PC“ und war maßgeblich am erfolgreichen Ausbau des B-Kellers zum schmucken und lichtdurchfluteten Freizeitbereich beteiligt. Mitte der 90er Jahre wurden auf Frankes Initiative hin die ersten Computer in das Lehrerzimmer gebracht, obwohl damals mancher Kollege etwas über die Neuerung gemurrt habe, erinnerte sich Franke. Heute seien die Geräte dort schlicht nicht mehr wegzudenken. „Ich habe immer nach praktischen Lösungen gesucht und manchmal war auch mein Dickkopf zur Durchsetzung von Projekten nötig. Besonders stolz ist der heute 64-Jährige auf seinen letzten Physik-Leistungskurs, der mit einer 1 vor dem Komma als Durchschnittsnote abgeschlossen hatte. Schön sei, dass er seinen Aufgabenbereich nun in kompetente Hände übergeben könne, so Franke, während Silvia Bethe die große Begeisterung und Identifikation mit und für das HAG des scheidenden Kollegen hervorhob.

Im Jahr 1994 ging es für Manfred Reimann als Schulassistent am GTG/HAG los. Seitdem hat er ganze Schülergenerationen erlebt und die Jugendlichen und Kollegen gleichermaßen geduldig und mit viel Liebe zum Detail in die Funktionsweise der unterschiedlichsten technischen und maschinellen Geräte eingeführt. Reimann habe mit viel Herzblut und Engagement die verschiedensten Projekte initiiert und durchgeführt, wobei sein Büro einem wahren Museum der Technik geglichen habe, erinnerte Bethe. In der von ihm geschaffenen Funk-AG baute Reimann mit den Schülern Radios und Funkgeräte, außerdem zählten mannigfache Reparaturen, der Werkstattbetrieb, Filmvorführungen, die Beschaffung von Büchern sowie die Elektronik-Bude zu seinen vielen Aufgaben und Projekten. Er rief ein Meisen-TV ins Leben, das auch als Anschauungsprojekt für Kindergärten diente und überraschte immer wieder mit Selbstbauten, wie eine Ostereierbemalmaschine und diverse Tonabspielgeräte. Mit seiner Freude am Experimentieren und Basteln begeisterte Reimann unzählige Heranwachsende. „Meine Tätigkeiten hier haben viel Spaß gemacht und manche Schüler, die ich betreut habe, sind richtig erfolgreiche Geschäftsleute geworden“, sagte der 65-Jährige. Sein Ziel sei es immer gewesen, sein Wissen über technische Themen weiterzugeben. Und Silvia Bethe ergänzte, das Fehlen Reimanns am HAG werde wohl erst richtig auffallen, wenn er nicht mehr vor Ort sei.

Fotos: HAG / ta