Handball: 1. Herren sichert sich die Punkte im Derby

BARSINGHAUSEN (red).

„Derbysieger, Derbysieger!“ schallte es durch die Glück-Auf-Halle in Barsinghausen, als die beiden gut leitenden Schiedsrichter am Sonntag das Nachbarschaftsduell der Oberliga Niedersachsen zwischen dem HV Barsinghausen und der HSG Schaumburg-Nord abpfiffen. Dazu jubelten die Spieler und Fans des HVB, während die Mannschaft der HSG mit gesenkten Köpfen zum Sportgruß an die Mittellinie kamen. Mit einem 33.32-Sieg schaffte der HVB seinen ersten Heimsieg der Saison. Und das vor mehr als 300 begeisterten Zuschauern, denen alles geboten wurde, was ein Derby ausmacht. Die HSG übernahm schnell das Kommando, führte sofort mit 0:2, ehe sich der HVB besann und auch das Tor traf.

Schieb

Lukas Schieb wirbelt.

Unter dem lauten Jubel der HVB-Fans erzielte Lukas Schieb diesen Treffer, Philip Daseking traf dann sofort folgend noch zum Ausgleich. In der weiteren Spielzeit zeigten beide Mannschaften ein hohes Tempo und kaum ging eine Mannschaft in Führung, folgte umgehend er Ausgleich. Als es 9:9 stand, folgten zwei Treffer des HVB nacheinander. Doch diese Führung währte auch nicht lange, vielmehr drehte die HSG den Spieß um und lag kurz darauf selbst mit zwei Treffern beim 11:13 in Front. Der erste größere Aufreger sowohl für Spieler als auch Fans passierte in der 25. Minute, als Lukas Schieb auf dem Weg zum Tor nur durch einen Schlag in das Gesicht gebremst werden konnte und die Schiedsrichter hier ohne Diskussion die rote Karte für den Schaumburger Reinsch zückten. Barsinghausens Tom Tebbe folgte ihm mit einer zweiminütigen Zeitstrafe auf die Sünderbank, da er Reinsch anschließend geschubst hatte. Als sich die ganze Situation wieder beruhigt hatte, kam auch schon bald der Pausenpfiff und mit einem 16:16 gingen beide Teams in die Kabinen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit gelang es den Barsinghäusern, sich von ihren Gästen abzusetzen. Über ein 20:17 führten sie sogar mit fünf Toren beim 24:19, ehe die Gäste Lukas Schieb nun in konsequente Manndeckung nahmen. Doch diese Maßnahme zeigte keine große Wirkung beim HVB, denn der Vorsprung blieb bis zum 31:26 konstant. Dann kam ohne ersichtlichen Grund beim HVB Hektik auf. In der Abwehr hagelte es Zeitstrafen und das Überzahlspiel der HSG konnte insofern nicht oder nur schlecht gestört werden. Und auch im Angriff trafen die Barsinghäuser nun nicht mehr das Tor, auch weil mehrfach überhastet abgeschlossen wurde. Das alles nutzten die cleveren Gäste aus und kamen in der 59. Minute zum von den Gästefans kaum noch erwarteten und daher vielumjubelten Ausgleich. Die Halle tobte nun. Ballbesitz für den HVB, noch knapp 25 Sekunden. Irgendwie schafft es der HVB, eine Lücke auf der rechten Angriffsseite herauszuspielen. Diese nutzt Daniel Dreyer eiskalt und netzt zum 33:32 für den HVB ein. Ohrenbetäubender Jubel im HVB-Lager, der Sieg scheint für viele, wenn nicht sogar alle schon festzustehen. Doch die Gäste bringen den Ball mit einer schnellen Mitte wieder ins Spiel, greifen über die rechte Angriffsseite an. Barsinghausens Fynn Graafmann kann sich nur durch ein Foul zu helfen wissen und kassiert eine korrekte Zeitstrafe. Regelkonform geben die Schiedsrichter jedoch auch noch einen Strafwurf für die HSG. Lange Gesichter beim HVB, weil der erste Heimsieg einmal mehr verpasst werden kann, kleine Freudensprünge schon bei der HSG, denn nun ist noch ein Punkt möglich.

M. Daseking

Sicherer Rückhalt: Marc Daseking

Niko Blanke greift sich den Ball und tritt zum finalen Duell gegen Barsinghausens Keeper Marc Daseking an, der bereits zwei Strafwürfe im Verlauf der Begegnung gehalten hat. Als nach dem Pfiff der Schiedsrichter ein lauter Knall zu hören, wissen es die Barsinghäuser Fans als erstes: das ist das typische Geräusch, wenn der Ball neben dem Tor gegen die Wand prallt. So auch in diesem Fall. Blankes Entsetzen bei Blanke, seiner Mannschaft und den HSG-Fans, riesiger Jubel beim HVB und seinen Fans. 33:32 gewonnen und damit Derbysieger, der erste doppelte Punktgewinn in eigener Halle und zudem noch ein positives Punktekonto. HVB-Coach Jürgen Löffler sprach von einem verdienten Sieg für sein Team. Entscheidend war der Wille, unbedingt gewinnen zu wollen. Das sah auch Gäste-Trainer Hasselbring so. Er monierte bei seiner Mannschaft zu viele Fehlwürfe gegen einen ganz starken Marc Daseking und zollte dem von seiner Mannschaft nur selten in den Griff zu bekommenden HVBer Lukas Schieb eine erstklassige Leistung. Für den HVB heißt es nun, diesen Schwung in das nächste Auswärtsspiel mitzunehmen. Denn dann geht es zu einem der Titelfavoriten, dem Absteiger aus der 3. Liga, dem Northeimer HC. Anwurf dort ist am kommenden Sonntag um 17.00 Uhr. Der HVB spielte mit Marc Daseking und Harre im Tor, P. Daseking (4), Schulze, Kunze (4), Schieb (11), Bargmann, Graafmann (2), Dreyer (3), Tebbe (2), Zimmermann (4) , Strulik (2) und Schart.