Handball-Bundesliga: Recken kämpfen Lübbecke nieder

HANNOVER-BURGDORF (red). 

Nach einer irren Energieleistung und vor allem einer starken Abwehr kämpfte die TSV Hannover Burgdorf am Sonntagnachmittag den TuS N-Lübbecke in der ZAG-Arena mit 22:21 (10:12) nieder, musste dabei in den letzten Minute aber nochmal kräftig um den Sieg zittern. Erst in der 51. Minute traf Hannes Feise beim 18:17 zur ersten Führung. Möglich machte das Domenico Ebner, der Sekunden zuvor mit der ersten Aktion nach seiner langen Verletzungspause einen Siebenmeter hielt. Die Recken waren wie befreit. Johan Hansen erhöhte per Doppelpack auf 20:17 (54.). Nachdem sich Filip Kuzmanovski einen Abpraller schnappte, über das Feld marschierte und drei Minuten vor Schluss zum 22:18 traf, schien das Spiel entschieden.

Doch Hannover bekam Zitterhände und der Vorsprung schmolz auf 22:21. Dann traf Kapitän Böhm nur die Latte und dem TuS blieben 35 Sekunden. Ausgerechnet Lübbeckes bester, Lutz Heiny spielte den Ball dann ins Seitenaus. „Das war spannend, aber so ein Sieg schmeckt natürlich extrem süß“, sagte Trainer Christian Prokop im Sky-Interview. Das sahen auch die 2140 Fans in der ZAG Arena so, und feierten ihre Mannschaft mit stehendem Applaus. Hannover hatte lange Probleme: vom Angriffswirbel in Lemgo war bis weit in die zweite Hälfte nichts zu sehen. Hannover hatte kaum Ideen und obendrein vergab Ivan Martinovic zwei Siebenmeter. Es dauerte fast sieben Minuten bis dem Kroaten das erste Tor gelang. Johan Hansen verkürzte nur Sekunden später auf 2:3, doch Lübbecke blieb unbeeindruckt und erhöhte auf 7:3 (14.).

Trainer Christian Prokop nahm die Auszeit. Seine Mannschaft schien endlich in Schwung zu kommen und verkürzte auf 6:7 (17.). Jetzt unterbrach Gästetrainer Emir Kurtagic für 60 Sekunden die Partie und den Lauf der Recken. Die blieben vorne weiter harmlos, konnten sich aber auf ihre Deckung verlassen. Pech, dass Vincent Büchner beim Versuch des Ballklaus seinen Gegenspieler im Gesicht traf. Es gab Rot. Überzogen, aber nicht die einzige Szene, in der die Schiedsrichter keinen Durchblick hatten. Sekunden vor der Pause gab es nach Foul an Vincent Büchner eine Zeitstrafe für Lübbecke. Den Vorteil für Ilja Brozovic, der blank vor dem Tor stand, warteten die Unparteiischen nicht ab. Nur gut, dass Nejc Cehte trotzdem zum 9:11-Pausenstand traf. Die zweite Hälfte begann mit einem schnellen Treffer von Kuzmanovski, bot aber lange das selbe Bild. Hannover blieb harmlos und die Schiedsrichter trugen immer noch die falsche Brille. Lediglich Johan Hansen hielt sein Team mit den Treffern zum 15:17 (46.) im Spiel. Doch Hannover blieb ruhig und war nach dem Ausgleich von Veit Mävers (49.) nicht mehr zu stoppen.

Foto: Uwe Serreck